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  • 03. November "Festgefahren" Datum06.11.2009 05:53
    Thema von entflohen im Forum November 2009 (Westcoa...

    von katherine aus, wo wir alle vorraete an wasser, benzin und essen aufgefuellt hatten, machten wir einen abstecher steil nach norden zum litchfield N.P. die wenigen gorges, wie z.b. die florenc falls mit beissenden fischchen oder die buleys rockpools waren schnell abgeklappert. erst an den wangi falls, wo ganze busladungen altenheim abgesetzt werden, um ueber mit gelaendern versehene betonstufen ins wasser zu gleiten, verging uns etwas die lust und wir verliessen die touristenroute, um auf abwegen mehr frieden zu finden. 2 naechte in folge hatten wir das bushcamp ganz fuer uns alleine. seit wir jedoch die trockene gegend am rande der sandy desert verlassen und in tropisches klima gewechselt hatten, kommt man trotz dusche nachts in seinem eigenen schweiss zum erliegen. hinaus aus litchfield fuehrt richtung sueden reynold's road. auf diesem 40 km langen track begegnet man bestimmt keinem reisebus, vielmehr kamen endlich mal wieder alle 4 antriebsraeder beim durchqueren von fluessen und fahren ueber (grossen) stock und (grossen) stein zum einsatz. ich hatte die bemerkung, dass wir noch nie irgendwo stecken geblieben sind noch nicht ganz ausgesprochen, da trat genau diese situation ein. die schlechte nachricht war, dass wir ziemlich tief im schlamm feststeckten, die gute war, dass kaum 40 fuss vor uns ein niedlicher baum stand und wir vor gut 4 wochen in perth vorsorglich eine handseilwinde eingepackt hatten. es lag also ein guter grund vor, dass seit 7000km mitgeschleppte material mal ausgiebig zu testen. weit und breit kein 2. mann in sicht musste die einzige frau im umkreis von ca. 30km ans steuer und ich an die winde. am ende kann man sagen wir haben den karren gerade nochmal ausm dreck gezogen.
    ein kleiner umweg zum katherine gorge war ein ziemlicher reinfall. der campingplatz dort ist wie ein freibad aufgemacht. ein grosser pool in der mitte mit einem kiosk wo man eis, pommes und cola kaufen konnte. im nahegelegenen katherine river ist schwimmen zwar erlaubt, trotzdem sind ueberall krokodilfallen aufgestellt. hmm... da wir auch an dem kommerz einer kajaktour nicht teilhaben wollten, waren wir schnell wieder auf der strasse. besser gefallen haben uns die bitter springs 100km weiter in mataranka. dort findet man kristallklares wasser in einem naturbelassenen kleinen strom ganz ohne touris. bis alice springs lagen nun 1100 langweilige kilometer vor uns mit keiner aussicht auf irgendwelche highlights. allerdings liess das erste nicht lang auf sich warten: seit der 4000 dollar "herz-op" unserer alten dame, vermeiden wir es tunlichst sie in dieser hitze unnoetigen strapazen auszusetzen, indem wir die tachonadel nicht die 100 ueberschreiten lassen. die mit familienhaeusern, baggern, panzern und baumaterial beladenen roadtrains dagegen pflegen in einer anderen geschwindigkeit zu reisen. so geschieht es des oefteren, dass man von solchen monstern auch mal links liegen gelassen wird, indem sie einen rechts ueberholen. im grunde nichts besonderes. besonders beim letzten mal, am gestrigen vormittag war, dass ein solch schwerer truck noch waehrend des ueberholvorgangs ein bereits am boden liegendes kaenguru mit den vorderraedern erwischte. wie eine wasserbombe zerplatzte der kadaver gute 10m vor unseren augen, was zur folge hatte, dass der gesamte verweste inhalt, aehnlich wie bei prinz karneval am rosenmontagszug beim tiefen reingreifen in sein wurfmaterial, wie ein regen aus fleischfetzen und blut sich ueber die gesamte vorderfront unseres autos verteilte. nicht vorzustellen welch herrliche sauerei wir erlebt haetten, wenn ich bei geoeffnetem fenster auf gleicher hoehe gewesen waere...

    gleich gehts weiter richtung west mc donald range,
    kings canyon und den kata tjutas.
    viele gruesse aus alice springs
    bjoern

  • 01. November "Kimberlys and Crocodiles"Datum06.11.2009 05:35
    Thema von entflohen im Forum November 2009 (Westcoa...

    broome ist eine sehr gemuetliche kleine stadt in der die uhr irgendwie anders zu ticken scheint. nur da unsere zeit bald ablaeuft, machten wir uns nach 2 tagen weiter auf den weg.
    bleibt zu erwaehnen, dass wir unter anderem 2 nette junggebliebene koelner kennengelernt haben mit denen wir zwei schoene abende am camel beach verbrachten, um nach dem 2. bier festzustellen, dass wir sogar auf der selben schule waren (nur in verschiedenen jahrzehnten).
    hinter derby verliessen wir bald die befestigte asphaltstrasse, um auf der laengsten schotterpiste unserer tour weiterzufahren, der gibb river road.
    am ersten tag stiegen wir im tunnel creek unter die erde, um beim durchwarten von abgestandenem wasser im schein der taschenlampe dem stinkenden geruch von fledermaeusen zu folgen. am winjana gorge sahen wir zum 1. mal, warum warnschilder auf krokodile hinweisen. so behielten wir uns vor den pussierlichen biestern das wasser zu ueberlassen und bestaunten ausserdem die abendliche versammlung von hunderten gelbkamm kakadus am ufer des tuempels. tagsdrauf steckten wir erst am schoenen lennard gorge und spaeter am bells gorge unsere koepfe ins wasser, bevor wir in der silent groove die ruhe fuer die nacht fanden. am 3. tag auf der "gibb" holperten wir auf der mit bodenwellen durchzogenen strecke weiter bis zum barnett river roadhouse, wo wir endlich die 4 englaender kennenlernten von deren schicksal wir schon weit vorher gehoert hatten. diese waren an der einzigen tankstelle, die neben dem gaengigeren dieseltreibstoff auch benzin verkauft sozusagen gestrandet, da aufgrund eines ausgebliebenen tanklasters die zapfsaeulen so trocken waren, wie so ziemlich alle flussbetten in den kimberlys. da wir noch reserven bis el questro hatten, hofften wir dort auftanken zu koennen. leider leider kamen wir genau 10 min vor saisonende an diesem schoenen, so oft angepriesenen wildernesspark an und es blieb uns neben einer riesen enttaeuschung nur die erleichterung wenigstens den benoetigten kraftstoff fuer unser duerstendes mobil erstehen zu koennen.
    an diesem tag schaukelten wir also die letzten 200km auf der gibb entlang. am ende hatten wir insgesamt knapp 1000 km zurueckgelegt, bevor wir wieder feste strasse unter die raeder bekamen. da auch der bungle bungle N.P. wegen braenden geschlossen war, machten wir nen weiten sprung auf dem savannah way ins northern territory bis kurz vor katherine.

    etwas ueber 6000km haben wir nun hinter uns und bisher habe ich noch keine groesseren zusammenstoesse mit wildtieren zu verzeichnen. erst seit caro es mal erwaehnte: "die sind nicht so bloed wie kaengurus, es sind 41 grad, die bleiben da stehen, die bewegen sich keinen meter", laufen uns rinder eigentlich jedesmal vor die haube. und heute war es so reichlich knapp, dass ich unseren landcruiser zu einem ersten elchtest zwingen musste. soviel glueck wie das bloede rindvieh hatte ein schoener bunter papagei die tage nicht gehabt; sein gefieder sah ich nur noch im rueckspiegel langsam zu boden schweben..
    allerdings gibt es etwas wovor man besser selbst nen satz richtung graben macht: 50m lange, zweistoeckige lichterketten an sog. roadtrains. auf unbefestigten strassen geht man besser volle breitseite in deckung und wartet bis sich der staub und laerm verzogen hat.

  • 21. Oktober "Coral Coast bis Karijini"Datum27.10.2009 04:38
    Thema von entflohen im Forum Oktober 2009 (Westcoast)

    erst am spaeten freitag nachmittag (14.10.) vergangener woche war unser troopy mit komplett ueberholtem motor fertig zur weiterfahrt. obwohl wir es kaum abwarten konnten denham endlich den ruecken zu kehren, dankten wir geoff und seinen jungs vor abfahrt mit noch ein paar bier.
    am folgenden tag hiess es meter machen und so spulten wir bis coral bay knapp 600km runter. beim ueberschreiten der marke des suedlichen wendekreises der sonne kurz hinter carnavon, wo wir ca 8kg obst und gemuese fuer ne kleine mark direkt von plantagen kauften traten wir in eine neue klimazone ein, die mit der einstiegssauna im mediterana mithalten kann. 43 grad waehrend der 8 stuendigen autofahrt liessen uns buchstaeblich im eigenen saft sitzen und auch nachts sank das thermometer nur langsam bis runter auf 25 grad.
    aber die anstrengende fahrerei hatte sich gelohnt: einen ganzen tag aalten wir uns an der korallenbucht, die ihren namen nicht umsonst verdient hat, denn hier reicht das ningaloo reef, WA's antwort zum great barrier reef bis 50m ans ufer heran. hier und da kreuzte ein kleiner, niedlicher, kaum 2m grosser riffhai unsere wege beim abschnorcheln dieses wunderschoenen riffs im sehr flach abfallenden gewaesser.
    da das ningaloo reef ueber 200km bis nach exmouth reicht, folgten wir am naechsten tag einem weiteren offroadtrack durch sandduenen bis ningaloo. aufgrund der recht unspektakulaeren szenerie, entschieden wir ab dort den restlichen weg bis exmouth ueber aspalt zu fahren.
    nach 1000km brauchte der "neue" motor einen oelwechsel. da ich der einzigen werkstatt in exmouth mit seinen dubiosen mitarbeitern und voellig ueberzogenen preisen nicht nachgeben wollte, legte ich mich bei sage und schreibe 42 grad einfach selber unters auto.
    im cape range N.P., der nur aufgrund des riffs ein N.P. sein kann, liegen die besten schnorchelbuchten. cunsere favoriten sind torquoise bay, lake side und oyster stacks. an allen buchten reichen die voll intakten und bunten korallenbaenke direkt bis an den feinen sandstrand. und wieder war von allen erdenklichen zierfischen ueber oktopuss, schildkroeten und rochen bis zu haien die gesamte palette an meerestieren vertreten. einziger nachteil: die wassertemp hatte sich an die der luft noch nicht angepasst. so war es im wasser bald zu kalt, draussen aber sehr heiss.
    getoppt werden sollte all das mit einem tauchgang an einem zu den 10 besten der welt gehoerenden tauchplaetzen, dem navy pier bei exmouth. dieses unbeschreibliche erlebnis war jeden cent der 165 dollar wert!! neben schwaermen von trevallies und baracudas, seeschlangen, engel- und loewenfischen, sowohl haien erschien auch ein wal mit seinem kalb.
    nach 3 tagen verliessen wir die coral coast und folgten dem highway 680km ins landesinnere bis tom price. dieser kleine ort ist der eingang zu WA's schoenstem nationalpark karijini. dort konnte man es tagsueber nur in einem der vielen kleinen natuerlichen steinpools aushalten. am ersten abend folgten wir in der geisterstadt wittenoom der zerfallenen dorfstrasse durch flussbetten weiter in den canyon hinein und schlugen unser lager nach einigen kilometern einfach mitten auf der gott verlassenen strasse auf.
    ueber 350km legten wir im karijini auf staubigen schotterstrassen zurueck, wobei der feine rote staub durch jede ritze ins innere unseres autos und koerpers vordrang...
    die ersten 3000km hatte sich der "neue" motor als zuverlaessig erwiesen, nicht dagegen die tank-, oel- und kuehlwasseranzeige. da deren nadeln chronisch ungewollte werte anzeigten, stellten wir ab sofort auf manuellen gebrauch um und kontrollieren alle staende jeden morgen auf's neue.

    so, seit vorgestern sind wir in broome - geil!!- und lassen's mal ruhig angehen. bisschen strand, cafe und zurueck zum strand...
    morgen geht's auf die laengste etappe ohne strom und wasser, die gibb river road.
    fruehestens in einer woche koennte man wieder von mir hoeren....
    ich meld mich wieder.
    beste gruesse
    bjoern


  • 16. Oktober "Keep smiling" Datum20.10.2009 08:14
    Thema von entflohen im Forum Oktober 2009 (Westcoast)

    puenktlich zum ende der schulferien hatten wir uns zwangsweise in denham eingenistet und mit abzug der kinderreichen familien wurde der ort noch trostloser und das durchschnittsalter stieg rapide an. so blieb uns nur es sich in dem inzwischen liebgewonnen schrebergartenapartment gemuetlich zu machen; sofern das eben moeglich war. wenigstens der miefie geruch hat sich unserem inzwischen angepasst und meine koerpergroesse "beugte" sich der auf 1,85m begrenzten deckenhoehe. bei der mit 1,2m x 1,9m erheblich duerftig dimensionierten wokfoermigen koje, bei der sich alles hinzugefuegte stets in der mitte sammelt, war dagegen anpassung eine qual. da haette man sich das ein oder andere mal einen zivi gewuenscht, der einem baim umdrehen hilft, damit man nicht die bettnachbarin oder die einrichtung beschaedigt.
    inzwischen im ganzen ort bekannt, wurden wir (aus mitleid?) ganz kostenlos von einm touroperator nach monkey mia mitgenommen. dort naehern sich puenktlich morgens um 7:45h wilde delphine dem ufer, um sich fuettern zu lassen. dieser immer wieder besonders betont natuerliche vorgang (haha) wird von ca 200 nonstop fotos knipsenden touristen verfolgt, die bis zu den knien im wasser stehen, aber die tiere nicht anfassen duerfen. sobald dieses spektakel vorbei ist, dackeln die meisten besucher zurueck zu ihrem reisebus, sodass der strand und das angrenzende resort wieder in seinen verschlafenen zustand verfaellt.

    eine wertvolle woche unserer zeit haben wir verloren. ausserdem sollte der ganze spass nicht ganz billig werden und so wanderten am ende 4000 dollar ueber die ladentheke. wie schon gesagt, es gibt nur vorwaerts! - und wenn uns dieses vorwaertskommen ab jetzt keine kopfschmerzen mehr bereiten wird, soll es das geld wert sein.!!

  • 11. Oktober "Gestrandet"Datum15.10.2009 06:17
    Thema von entflohen im Forum Oktober 2009 (Westcoast)

    der kalbari N.P. hat uns nicht sonderlich beeindruckt. eher richtete sich unsere aufmerksamkeit auf neu auftretende geraeusche am auto waehrend der fahrt ueber schotterpisten. western australia ist riesig und nach hunderten von kilometern nichts, kommt maximal ein kleine outbacktankstelle, wo man neben teurem benzin auch teure burger kaufen kann. eines der klappernden geraeusche kam offensichtlich vom sich geloesten lenkstabilisator, der sich 20km vor der naechsten service-oase ganz von unserem auto verabschiedete. ein etwas grobkoerniger kraftfahrer meinte nur: "pull it out and fcuk it off!" nun das sagt doch alles.. wir sammelten trotzdem mal alle teile auf, soweit das eben moeglich war und besuchten damit im 130km entfernten denham/monkey mia die bereits 4. werkstatt auf unserer bisher 1000km langen reise.
    geoff der besitzer einer gut ausgestatten werkstatt versicherte uns, dass sich das vom auto getrennte teil nicht sonderlich wichtig ist und entsorgete es in seinem altmetall. allerdings fiel ihm gleich auf, dass alle kugellager zu viel spiel hatten und er wollte uns nicht entlassen bevor er sich das angesehen hatte, was allerdings erst am freitag moeglich war.das outback sei kein kinderspielplatz und er betonte wie lebenswichtig ein gut funktionierendes fahrzeug ist. er und sein kollege sind wohl experten in sachen landcruiser. beide waren einer meinung, dass die uns schon aufgefallenen geraeuche vom motor keine guten waren. auch in diesem fall empfahl er uns dringends die fahrt nicht ohne eine inspektion des motors fortzusetzen.
    dass das nicht billig werden wird war uns sofort klar und auch, dass das nicht in 5 minuten erledigt sein wuerde. aber welche wahl hatten wir; nach perth zurueckfahren, wenn wir es denn geschafft haetten und am ende unseres lebens dies bereuen? nix da! fuer uns gibt es nur vorwaerts!
    fuer eine woche sollte der winzige ort denham nun unser zuhause werden und da man fuer eine nacht im einzigen hostel woanders schon in ein mehr sterne hotel einziehen koennte, schauten wir uns nach einer anderen uebernachtungsmoeglichkeit um. ganz in der naehe fanden wir einen campingplatz auf dem und die besitzerin fuer kleines geld einen uralten voellig abgewohnten wohnwagen ueberliess. einer vom hostelpersonal warf mir als nette geste seinen autoschluessel zu, damit wir mit all unseren sachen wenigstens auf bequeme weise umziehen konnten. voellig regungslos mussten wir fuer einige zeit dagesessen haben, als wir mit sack und pack unser neues heim bezogen hatten und die neue umgebung in uns aufnahmen. auf diese weise wurden wir teil einer pensionsberechtigten gesellschaft und fuehlten uns in der sechziger jahre einrichtung wie ein rentnerpaerchen 40 jahre in die zukunft versetzt.
    fotos kommen spaeter...

  • 06. Oktober "Tourist Troopy"Datum15.10.2009 05:52
    Thema von entflohen im Forum Oktober 2009 (Westcoast)

    am morgen des 3. tages wurden wir von der sonne geweckt... aetsch! ein kleines fruehstueck und punkt 7h traten wir den 2 teil der offroadstrecke an, die sich weiter durch die duenen schlaengelte. an sehr steilen abschnitten kamen wir nur im niedrig untersetzten gang voran. fuer die 30km brauchten wir knapp 3std. laut unserer karte sollte eine geplante strasse unseren weg kreuzen. nun, offensichtlich war die bauphase bereits in vollem gange. schwere maschinen ebneten das gelaende, was uns natuerlich sehr gelegen kam. dank unseres CB-funk konnten wir dem funkkontakt der bauleute zuhoeren. so wurden wir der centrale als "tourist-troopy" (troopy=truppentransporter, was unser auto mal war) angekuendigt, der sich auf dem weg zum haupttor befindet.
    in geraldton legten wir einen kleinen tankstop ein und kauften eine neuen kuehlerschlauch; nur fuer den fall. da der troopy schon den ganzen tag mucken machte, hatte ich die faxen dicke und hielt gleich beim naechsten workshop. nach 2 std hatten wir endlich gewissheit; die pfeife in perth hatte den gasschalter falsch angeschlossen, was einen kurzschluss und einen durchgebrannten sensor zur folge hatte. der sehr gewissenhafte mechaniker hatte uns bis weit nach feierabend alles neu eingestellt und zu einem fairen preis wieder auf die reise geschickt, allerdings nicht ohne einige aeusserungen gegenueber merkwuerdigen motorgeraeuschen...
    der erste rastplatz hinter geraldton war gut genug fuer die naechste uebernachtung.

  • 04. Oktober "Tag zwo"Datum15.10.2009 05:36
    Thema von entflohen im Forum Oktober 2009 (Westcoast)

    unser kleiner technischer defekt entwickelte sich mehr und mehr zu einem fachmaennischen problem. so lag es auf der hand den australischen ADAC, also den RAC, den "koeniglichen automobilclub" hinzuzuziehen. im laufe dieses, nach langer zeit mal wieder sonnigen tages, tauchte ein mechaniker auf und praeparierte "rusty" unser auto zumindest soweit, dass wir damit in eine autorisierte gaswerkstatt fahren konnten. die wellen luden mich derweil an diesem schoenen sonntag zu einem herrlichen bad ein, die temperatur und carolin dagegen weniger.
    am montag mussten wir nur eine std warten und der neue schalter war eingebaut. bis nach lancelin zu den weissen sandduenen waren es nur ca 120km. schon auf dem weg dorthin merkten wir, dass mit dem gasschalter etwas nicht stimmte.
    die zweifelsfrei unfreundlichste dame einer australischen touristeninformation lernten wir kennen, als wir bei genau dieser in lancelin nach dem 4wd track nach cervantes fragten. dank dieser dusseligen kuh gelangten wir prompt auf die falsche faehrte, womit sich rusty beim raufklettern einer sehr steilen sandstrecke mit einem riss im kuehlerschlauch bedankte. praktisch, dass meinem kleinen ersatzteillager und werkzeug an board dieser erneute rueckschlag nichts anhaben konnte, ausser das die stimmung meiner beifahrerin etwas an boden verlor.
    ca 3 std brauchten wir beim 2.anlauf, der mich einige ueberredungskuenste kostete, um anhand einer schlechten skizze (von der dusseligen kuh!) den halben weg durch ein labyrinth aus sand-/stein und geroellwegen durch ein immer noch aktives militaergelaende zu finden. kurz vor sonnenuntergang entkamen wir nach den letzten kilometern am strand fahren noch knapp der flut am ausgang der "flatrocks". die nachtueber parkten wir den cruiser in genau diesem duenendurchbruch mit blick auf's offene meer.

  • 03. Oktober "Back on Track"Datum04.10.2009 07:19
    Thema von entflohen im Forum Oktober 2009 (Westcoast)

    ich erspar mir jetzt mal die ganzen einzelheiten von meinem alltagsleben der vergangenen 4 monate. kurz gesagt bestanden diese auch lediglich aus arbeiten, schlafen und essen. nur der ausbau unseres gelaendewagens fuellte meine wenige freie zeit. nachdem sich in letzter minute doch noch ein nachmieter gefunden hatte und wir alle moebelstuecke und habseligkeiten verkauft, nach deutschland verschickt, in unserem auto oder rucksaecken verstaut hatten und alle beteiligten froh waren ueber das happy end der zeit in perth, sollte die reise endlich losgehen. schnell an der tanke nochmal aufgefuellt und ab ging's. kaum hatten wir die zapfsaeulen hinter uns gelassen und ich auf den bevorzugten verbrauch von gas umschalten wollte, loeste sich dieser kleine schalter in seine einzelteile auf. so wurden wir am anfang unserer tour nach exakt 2,9km das erste mal unfreiwillig zum verkehrshindernis. mit hilfe eines tuetenverschlussdrahtes gelang es mir auf der platine des gas/benzinschalters die richtigen kontakte zuueberbruecken und wir konnten zumindest den mcdonaldparkplatz an perth's noerdlicher ausfallstrasse verlassenund bis runter nach scarborough zum strand fahren, wo wir nachein paar aufheiternden bierchen schon um 20h in einen sanften schlaf verfielen.
    gegen 23h kloppfte jemand ziemlich entschlossen gegen das fahrerfenster.so blitzwach war ich seit langem nicht mehr gewesen. eine freundliche maennerstimme stellte mir im schein einer taschenlampe folgende frage (uebersetzt): "wuerde es dir moeglich sein mich rauszuziehen? ich stecke im sand fest." ok, mein noch leicht benommenes gehirn (nicht vom alkohol als eher vom vorherigen ruhezustand) erkannte das der herr in uniform ein kleines schildchen mit der aufschrift "police" auf der brust trug. automatisch gingen so fragen "...aeh und wo muss ich jetzt blasen?" durch meinen mueden kopf. ausserdem liess mein schlechtes gewissen an einem verbotenen ort zu campen meine stimme leicht zittern. bis ich erkannte, dass mein freund und helfer dieses mal meine hilfe benoetigte, bewegte sich der mond sichtbar einige zentimeter am klaren nachthimmel. dank unserer umpfangreichen ausruestung konnte ich dem jungen vom copshop wenigstens ein erbetenes abschleppseil zur verfuegung stellen. als mein blick langsam klarer wurde, sah ich in einiger entfernung den van zweier franzosen, die uns vorher auch schon ihre hilfen angeboten hatten unter quitschenden reifen den streifenwagen aus dem sand ziehen.
    so konnten diesmal WIR, die europaeischen backpacker der australischen polizei aus der patsche helfen...

  • 03. Mai "Findet Nemo"Datum07.05.2009 17:02
    Thema von entflohen im Forum Mai 2009 (Back to WA)

    endlich kamen wir zu einem punkt aus den top 10 der "100 things to do in australia before you die" - tauchen am great barrier reef. so klingelte letzte woche montag der wecker schon um viertel nach 6, damit wir puenktlich bei 'deep sea divers den' einchecken konnten. aufgrund technischer umstaende verlief dieses prozedere jedoch ziemlich hektisch und genauso verhielt sich auch die faehre waehrend der 2 stuendigen fahrt auf's offene meer zur 'sea quest' tauchbasis. auf dieser war dann nur wenige minuten zeit sich nach dem ganzen sicherheitsgeschwaetze in seine schwimmbutz zu werfen und fuer den ersten tauchgang fertig zu machen. caro, die zwar ihre gesichtsfarbe mittlerweile wiedererlangt hatte stand zu diesem zeitpunkt das fruehstueck aber bis zum hals; und so endete diese erste schnupperrunde schon nach 15 min.
    nach dem mittagessen beruhigte sich die lage und auch das ein oder andere erhitzte gemuet erheblich, wobei die crew erstklassige psychologische arbeit leistete. mal nebenbei gesagt war das essen immer sehr vielfaeltig, lecker und vor allem reichlich. so etwas soll ja angeblich auch schon mal die stimmung beeinflussen koennen hab ich gehoert.
    alle tauchgaenge sind jeden tag zur selben zeit. der fruehe wurm faengt ja bekanntlich den fisch und somit gings schon um 6 uhr 30 ins kuehle nass zum munter werden. danach steht um halb acht von suess bis herzhaft ein breites angebot a la 3sterne buffet bereit, um von den ca 35 hungrigen maeulern vernichtet zu werden.
    dann bleibt einem bis um 9h zeit, before man das naechste mal die luft aus seiner tarierweste laesst. da wir aber nicht nur zum spass mit dabei waren und auf der PADI-leiter einen schritt weiterklettern wollten, hiess es, in unserer knapp bemessenen freizeit zu lernen lesen und viel fragen beantworten.
    weitere tauchgaenge waren um 11h, um 12 gab's lunch, um 15h und direkt nach dem abendessen und nach sonnenuntergang um 19h als sog. nachttauchgang. fuer speziell diesen letzteren wurden am heck des 3stoeckigen katamarans die unterwasserscheinwerfer eingeschaltet, damit man die vielen haie besser sehen konnte und beim reinspringen nicht ausversehen drauf landet. zur demonstration ihrer schnelligkeit und ihres hungers wurden spasseshalber ab und zu ein paar fische ins wasser geworfen. die maenner, alles wahre gentlemen, ueberliessen hoeflicherweise den ladies den vortritt. als die erste 'freiwillige' mit zittrigen beinen die absprungplattform verliess dauerte es bei den gierigen meeresbewohnern nur millisekunden bis sie aus dem dunklen der tiefe bis wenige meter an den zu grossen happen heran schnellten, um im allerletzten moment doch abzudrehen. vom 2. oberen deck sah das recht spassig aus, aber wenn man selber kurz davor ist als lebendkoeder ueber board zu gehen muss man aufpassen nicht ausversehen einen kleinen braunen stift zu verlieren.. however.
    unterwasser geht der spass erst richtig los. fische wegzaubern. dieses spiel ist ziemlich simple. man leuchtet einfach einen unschuldigen fisch mit seiner unterwasserlampe an. der 'giant trevally', ein raubfisch, der sich mit dem einzug menschlicher wesen in die unterwasserwelt zu spaeterer stunde darauf spezialisiert hat sich die situation des geblendeten kleineren kollegen zu nutze zu machen, laesst diesen im schein der lampe einfach verschwinden. damit es aber noch lange viele fische am GBR gibt, ist dieses spiel pro nacht und person auf einen 'abschuss' zu begrenzen. und ausdruecklich darf man auf diese weise nur haesslischen fischen ihre existens verkuerzen. danach muss man vor'm erfolg des 'GT' den lichtkegel wegschwenken, um ihn gnadenlos gegen das riff crashen zu lassen - macht auch spass! ausserdem wird man so die biester, die nen knappen meter gross werden koennen endlich los und kann sich tiere auch mal laenger anschauen, ohne das sie gleich fuer immer aus der welt sind.
    12 tauchgaenge in 3 tagen (4,5 und 3) plus die ganze lernerei hatten uns ganz schoen geschlaucht. auf jeden fall haben wir jetzt beide den advanced und sind um ein vielfaches an unbeschreiblichen unterwassererfahrungen reicher. ziemlich beeindruckend war dabei die begegnung mit einer riesenschildkroete und ein anderes mal mit einem wrasse. beide tiere hielten sich ueber mehr als 10min in unserer naehe auf und kamen dabei bis zu einen meter an uns heran, um uns neugierig zu pruefen (oder war es andersherum?).
    die verbleibenden 2 tage in cairns verbrachten wir tagsueber faul in der sonne liegend zwischen mehreren hundert anderen jungen reisenden mit den leuten vom boot und abends versammelte sich die gesamte truppe inkl crew noch fuer das ein oder andere kalte getraenk. am freitagnachmittag (01.mai), als wir schon in abschiedsstimmung von unseren hollaendischen freunden waren, hegten diese den gedanken, dass wir unseren flug auf sonntag verschieben koennten. kaum war diese schnappsidee als solche verworfen piepste mein handy nach wochen des schweigens! nachricht von jetstar. aufgrund technischer probleme muss der flug auf weit nach mitternacht verschoben werden. ca 1std spaeter meldete sich die fluggesellschaft erneut, diesmal in form einer sympatischen weiblichen stimme, die uns darauf aufmerksam machte, dass wir auch gerne erst am sonntag fliegen koennten...sachen gibt's. da unsere europaeischen nachbarn am fruehen sonntag morgen, nach einer langen nacht, am flughafen feststellten, dass sie sich um einen tag geirrt hatten, verbrachten wir erneut zusammen einen gemuetlichen tag unten zwischen palmen an cairns' esplanade

  • 02. April "Update"Datum07.05.2009 15:48
    Foren-Beitrag von entflohen im Thema 02. April "Update"
    das croc ist uebrigens echt. die viehcher laufen in queensland ja frei herum. dieses lag friedlich (wie man sieht) schoen am flussufer in der sonne
  • 02. April "Update"Datum26.04.2009 04:49
    Thema von entflohen im Forum April 2009 (Perth/East...
    irgendwie ist beim umzug im januar vom strand in die stadt von meinem bleistift die spitze abgebrochen, deshalb konnte ich lange nichts schreiben. allerdings ist seit dem letzten eintrag auch nicht allzuviel passiert.
    ganze 3 monate konnte ich fuer steve arbeiten bis dann der tolle ausdruck "weltwirtschaftskrise" auch in australien ankam. so bekam ich vor 4 wochen mit einigen anderen kollegen "the chop". da ich eine woche spaeter aber eh nach QLD geflogen bin, hatte mir das nicht wirklich etwas ausgemacht. vielmehr hatte ich etwas zeit fuer den monat meiner abwesenheit aus perth einen zwischenmieter zu finden und meinen laptop kaputt zu machen.(Bennemann vielleicht brauch ich bald mal deinen telefon support!!)
    ausserdem ist mal an der zeit ein paar worte ueber meinen mitbewohner zu verlieren. michael ist 42 jahr' und (tatsaechlich) elektroingeneur. er ist neuseelander (hier nennt man sie kiwis), ausserdem unkompliziert, ruhig, ziemlich naiv, ein freak, bisschen vergesslich - einfach etwas anders. dafuer hat man viel zu lachen. nach dem umzug hat er unser mobiliar mit ein paar fundstuecken aus dem sperrmuellangebot besser verdienender haushalte von perth nobelgegenden aufgestockt. so umfasst unsere einrichtung die dem ein oder anderen vielleicht ein wenig spartanisch vorkaeme alles was man zum leben braucht und hatte einen kostenfaktor der gegen null strebt. da er etwas auf schmalem fuss lebt und so ziemlich ausnahmslos jede art von konsum verweigert traegt er auch immer noch die alten t-shirts, die ich ihm vor einem jahr geschenkt hatte. umgerechnet 250 euro hatte er unserem kollegen peli fuer dessen alten pick-up gegeben. davon mal abgesehen, dass an der karre nur noch die urspruenglichsten eigenschaften funktionieren und diese auch nicht immer zuverlaessig, hat er das gehaeuse einer alten hifistereo-anlage auf autoradiogroesse zurechtgesaegt und das tunerteil der selbigen dort hineingefrickelt. diese konstruktion erfuellt seiner meinung nach voll und ganz ihren zweck und es stoert ihn auch nicht, dass die beiden lautsprecher, deren kabel sich immer an der handbremse und schaltung verheddern auf den ruecksitzen rumfliegen. wenn Mike seine 10std. getragenen arbeitsschuhe wie so oft ueber nacht im auto laesst ist der morgendliche weg zur arbeit eine art qual fuer mein sensibles riechorgan. andernfalls, da er grundsaetzlich barfuss morgens aus dem haus geht vergisst er seine stiefel und steht dann ziemlich dumm und ganz ohne diese da.
    before ich einst eine pfanne mit nach hause brachte, begnuegte er sich damit bacon, fleisch und wurst im sandwichmaker zu braten. und als ich ihm neulich 170 dollar in bar in der kueche uebergab und er keine tasche an seiner shorts hatte, legte er die scheinchen einfach unter ein stuck kaese in den kuehlschrank - macht sinn!
    wir wohnen uebrigens direkt neben einer moschee und einer thailaendischen metzgerei. als mike einmal mit einer tuete voll elektronikteile nach hause kam, nachdem der tags zuvor auf der strasse angesprochen und in die moschee eingeladen wurde, habe ich mir schon etwas am kopf gekratzt.
    die andere person deren lebenslauf sich nicht annaehernd mit meinem ueberschneidet ist der geruestbauer namens Kurt. und nicht Kurt Cobain dafuer aber Kurt Coburn. seit seinem 4. lebensjahr ging er mit seinem vater in den gewaessern vor der kueste queensland sperrfischen. das er dabei 3min. und auf bis zu 30m unter der wasseroberflaeche bleibt erwaehnte er nur im nebensatz. viel interessanter fand ich zum einen seine theorie, dass er es vorzieht nach der beruehrung mit einem der gefaehrlichen box jelly fische lieber im salzwasser zu bleiben als die stiche mit sauerstoff in verbindung zu bringen und zum anderen seine lebensrettende weissheit, dass man haien unter wasser mittels der eigenen persoenlichen aura vermitteln muss, dass man gerade selber im "jagtmodus" ist, damit diese eine gewisse beruhigende distanz einhalten. nicht zu verhindern, sagt er, bleibt, dass diese raubfische ihm oftmals die beute direkt vom sperr geklaut haetten.

    am 02. april trat ich dann selbst die reise an, um noch einmal queenslands ostkueste abzufahren. einer dieser bunten camping-kleinbusse von denen es in australien vergleichsweise mehr gibt als taxis in new york sollte unser "leben leichter machen". nach der landung in brisbane schnappte ich mir erst einen dieser verbeulten, ziemlich verwohnten kisten um carolin in bundaberg abzuholen. ALTA SCHWEDE! wo hatte die es denn die letzten 3 monate ausgehalten? was sich so unschuldig farm nennt ist fuer mich eine mischung aus muellkippe, insektenzoo und asylantenheim. selbst ein kinderdorf in rumaenien z.zten chaucesco's waere fuer mich ein akzeptablerer ort fuer ueberlebenstraining gewesen. ich kann nur hoffen, dass 3 monate unter diesen umstaenden zu schlafen, geschweige denn zu essen und dann auch noch 10-12 std taeglich kartoffeln nach form und farbe zu sortieren bei ihr keine bleibenden schaeden hinterlassen haben. naja, hab ja jetzt 3 wochen zeit das herauszufinden :-)

    ich muss nicht erwaehnen, dass das erste ziel town of 1770 war. aufgrund von regen und einer preisverdopplung meines lieblings campingplatzes war die stimmung etwas getruebt. einziger ausweg blieb sich am strand vom benachbarten agnes water mit einem surfboard zu vergnuegen. naechster stop war mackay. ausgerechnet dort gab unser einfach gehaltenes wohnmobil der verleihfirma wicked camper den geist auf und wurde somit zum wreck-it camper! einzig und allein meine freundin rebecca half uns aus einer ziemlich missligen lage, als wir nachts um 10 bei stroemenden regen unsere klamotten aus dem abgeschleppten wagen zerrten und wie die obdachlosen mit all unserem krempel vor dem RACQ stuetzpunkt north mackay exact gegenueber meiner ehemaligen behausung auf hilfe hofften. das war karfreitag und schwaerzer haette dieser tag nun wirklich nicht sein koennen. rebecca gewaehrte uns 2 tage und naechte unterkunft und bei ihr konnten wir auch all unser hab und gut zuruecklassen als wir unumgaenglich mit einem greyhoundbus nach airlie beach fahren mussten um einen neuen fahrbaren untersatz zu beschaffen.
    ostermontag sind caro und ich mit ihr 150km ins land rein nach coppabella gefahren wo ihre mitbewohnerin michelle in einem kohletagebau arbeitet. das ist ein spielplatz fuer erwachsene mit richtig grossen spielzeugen. es ist schon cool, wenn so eine kleine frau, die mir grade mal bis zur schulter geht, erklaert, wie man einen 220 tonnen truck in bewegung setzt. eins muss man ihr lassen, sie weiss wirklich mit so einem geraet umzugehen. und welche frau kann schon einen 8m breiten, 10m hohen und 25m langen LKW rueckwaerts einparken??
    zusammengezuckt war ich nur, als die erste von zwei 100t ladungen gestein ueber uns in die riesige ladeflaeche krachte. da michelle auch im rettungsteam eingesetzt ist, konnte sie uns an diesem ruhigen feiertag in einem allrag rettungsfahrzeug noch weitere teile der mine zeigen.

    ein weiteres muss meiner meinung nach ist ein besuch im eugnella n.p. und auch in paluma. aber mal wieder spielte das wetter nicht mit und wir gingen im regen baden. da man sich bei nassem wetter am besten im wasser aufhaelt, dachten wir mit einem cleveren schachzug, einer rafting tour auf dem tully river, petrus ein schnippchen zu schlagen. prompt servierte dieser uns beim einstechen der paddel herrlichsten sonnenschein - auch nicht schlecht! leider mussten wir an diesem tag die traurige geschichte eines auf dem selbigen fluss verunglueckten paerchen erfahren, ebenso wie von dem zweifach toedlichen ueberschlag eines gelaendewagen der beliebten fraser island tour.
    nach diesen nachrichten entschlossen wir uns den warnenden schildern der toedlichen strudel im teufelsfluss bei babinda folge zu leisten.
    stattdessen tauchten wir unsere tropisch erhitzten haeupter in mossman's gorge noerdlich von cairns.
    kuehleres klima erwartete uns dann bei den vulkanischen lavaroehren von undara, die uns ueber die von nord nach sued verlaufende great dividing range 200km ins landesinnere an die peripherie des outbacks lockte.

    morgen stecken wir unsere nasen am GBR fuer 3 tage unter wasser und machen gleichzeitig den advancedcourse.
    erst ab dem 2. mai bin ich wieder in perth und sobald mein laptop laeuft auch wieder ueber skype erreichbar.

    so, dann lasst mich jetzt nicht genauso lange warten wie ihr warten musstet, finger in die tasten
    und lasst mal was von euch hoeren.

    bis spaeter mal,
    bjoern

    p.s. spruch des jahres 2008:
    carolin uber einen jungen mann in laos, der mit seinem fahrrad nicht voran kam:
    "ist bei dem die kette ab, oder hat der einfach keinen gang drin?"
  • 22. Dezember "HeisseTage"Datum22.12.2008 08:41
    Thema von entflohen im Forum Dezember 2008 (Thailan...
    fuer all die treuen leser unter euch hab ich mich schliesslich nochmal aufgerafft die letzten wochen auf papier zu bringen.

    nach dem konsumreichen aufenthalt in bangkok war es mal wieder zeit fuer den strand. erster versuch war khao lak. um's kurz zu sagen: super-shitty-place! nach der ewig langen busfahrt von bkk entschieden wir uns dennoch ueber nacht zu bleiben.
    tagsdrauf reisten wir schnell weiter nach ao nang in der krabi region. auch wenn es dort ziemlich touristisch ist (ich vermisste mein t-shirt mit der aufschrift: NO taxi, NO tuktuk, NO suit, NO food, No-thing!!) hat es mehr flair. ausserdem gibt es viele moeglichkeiten mit dem boot zu abgelegenen buchten zu fahren, zu tauchen, zu schnorcheln oder felsklettern zu gehen etc.. und phi phi island liegt direkt vor der tuer. dort bewunderten wir die unterwasserwelt in ihrer vollen vielfalt und konnten ohne grosses glueck haie und schildkroeten beobachten.
    bevor es weiter nach australien ging, mussten wir aufgrund der blockade in bkk eine nacht in phuket verbringen. dieses vor prostituierten und fettlaibigen weissen maennern wimmelnde fleckchen dieser erde hat meine eckelschwelle bei weitem uebertroffen. was muss in diesen verzweifelten jungen dingern vorgehen sich so zu erniedrigen? naja, wenigstens weiss ich jetzt wo ich nicht nochmal hin moechte in thailand.
    dann war es an der zeit der sog realitaet ins auge zu blicken und zeit sich zu verabschieden. zum einen von einer gegend, die es absolut wert ist bereist zu werden (-khao lak, -phuket)und zum anderen von caroline. beides behalte ich in guter erinnerung und wuensche ihr auf diesem weg alles gute an der eastcoast, wo sie nach einer gluecklosen zeit in melbourne jetzt genau dieses zu finden versucht. da ich auch noch meine 2. kontokarte aus unerklaerlichen gruenden verloren hatte, gab carolin mir ihre letzten 150 aussie-dollar zum start mit auf den weg. danke!
    seit dem 10 dezember bin ich also wieder zurueck in perth. michael(we call him mike) ein ehemaliger und jetzt wieder kollege vom letzten arbeitgeber bot mir gleich an bei ihm zu wohnen solange ich wollte. noch in thailand erreichte mich eine sms von stephen (meinem wieder arbeitgeber), ob ich nicht auch zur weihnachtsfeier kommen wolle. sicher willigte ich ein und verbrachte gleich den 2. tag mit den jungs auf dem golfplatz mit anschliessender grillparty.
    am 5. tag in perth klingelte mein wecker um 5:15h (morgens!) und es war an der zeit mal wieder den hammer zu schwingen. (fuer kj's: )
    das wetter ist seit dem ersten tag an stabil. die temperaturen schwankten zwischen 28 und 33 grad. nur an einem tag bisher waren zeitweise ein paar schleierwoelkchen zu sehen die das bild des ansonst azurblauen himmels aber nicht wirklich trueben konnten. guenstige natuerliche umstaende erzeugen am strand, der z.zt noch ca 400m vor meiner haustuer liegt welle, die meine koerpergroesse teilweise um einiges uebersteigen. der grund fuer meine nachlaessige verhaltensweise in meinem online-tagebuch ist aber auch noch der, dass mike und ich uns fuer ende des jahres eine neue bleibe suchen mussten. nach einigen ueberlegungen und dem entschluss, dass der strand nur im sommer den einzigen vorteil fuer unsere derzeitige wohnlage bietet, entschieden wir uns naeher ins stadtcentre zu ziehen. im ersten anlauf landeten wir gleich einen treffer und das nicht nur auf die lage und die art der behausung bezogen. irgendwie gelang es uns den vermieter zu ueberzeugen und die anderen 14 bewerber auszustechen. ab dem 10. januar werden wir in einer doppelhaushaelfte in northbridge wohnen...
    nach der ersten woche geht mir die arbeit schon wieder leichter von der hand und ich kann mich wirklich nicht beklagen. letzten freitag hatte unser chef mike und mich schon mittags zu sich auf ein bier und grillerei eingeladen (bei vollem gehalt) wo er seine freude auf eine gute zusammenarbeit im naechsten jahr aeusserte. ab januar werde ich so wie's aussieht mit meinen besten kollegen als ein team arbeiten und wenn's klappt startet ab maerz ein 50mio dollar projekt, welches uns arbeit fuer mind ein jahr bringen wird.
    ueber die weihnachtstage ist natuerlich frei. da das wetter wie oben beschrieben bleiben soll, werde ich mit sicherheit die meiste zeit am strand verbringen. weihnachten faellt fuer mich also dieses jahr buchstaeblich ins wasser :-)
    so, das soll's gewesen sein!
    feiert schoen mit gluehwein und lebkuchen und auch ins naechste jahr rein.
    alles gute fuer jeden einzelnen - ich denke an euch!

    liebste gruesse,
    bjoern

    p.s. sind alle karten angekommen? und: sehr bald werde ich internet hoffentlich zu hause haben. dann kann man wieder skypen und emails werden wieder zuverlaessiger beantwortet - so gott will!
  • Thema von entflohen im Forum Dezember 2008 (Thailan...
    von der grenze in huay xay brachte uns in 6std eine entspannte busfahrt nach chang mai unserem ersten ziel zureuck in thailand. zunaechst hatten wir uns dort fuer 20 euro zu einer all-in-one-tour angemeldet. der veranstalter versprach bewegung, action und abenteuer und zwar exclusiv. ohne ins detail gehen zu wollen, fand ich mich das ein oder andere mal in einer situation wieder, ueber die ich vorher nicht selten andere touristen spoettisch ausgelacht und sogar bemitleidet habe. auch wenn diesmal keiner aus dem boot in den eiskalten fluss gefallen ist, war die knappe stunde raften ein schoener spass. dagegen war die anschliessende fahrt auf dem bambusfloss ein ziemlicher reinfall und das im woertlichen sinne. nur dem wahnsinnigen fahrer unserer safari musste ich auf dem rueckweg umungaenglich meine meinung husten und ihn darauf aufmerksam machen, dass er zur abwechslung keine saecke mit reis, sondern personen auf der ladeflaeche befoerdert - idiot!

    aufgrund der bereits erwaehnten politischen unruhen am flughafen in bangkok, waren wir gezwungen unsere ausreise aus thailand ein wenig umzukonfigurieren und auf den flughafen in phuket zu setzen, den wir mit alternativen verkehrsmitteln zu erreichen versuchen. so entschieden wir uns fuer die fahrt nach bangkok (ich wollte schliesslich noch meinen laptop dort wieder abholen...) fuer einen sogenannten v.i.p.-bus. im prospekt der ueblichen hoteleigenen klarsichthuellenordner vermittelten die breiten sitze (es waren 3 an der zahl pro reihe) abgebildete gemuetlichkeit. nach dem ersten einsitzen musste ich feststellen, dass der comfortbereich eher bei bis zu 6 fuss lag, als bei der groesse eines amerikanischen durschnittsbasketballers. das v.i.p. steht ausserdem wohl fuer very intensive problems, da der doppeldecker fc-team verschnitt mehr stand als fuhr. als beim x-ten anhalten die thais zunaechst mit schraubenschluesseln am heck herumgefrickelt hatten, kam schliesslich schweres schlagwerkzeug zum einsatz. erst als der motor wie ein wok wieder zurecht gedaengelt war ging die fahrt weiter. allerdings stand der bus wenig spaeter wieder dumm da, so in etwa wie die bayern neunundneunzig im finale gegen manU, mit dem unterschied, dass es fuer den bus wenig spaeter doch noch in die verlaengerung ging. ich wachte erst wieder auf, als meine fuesse vor kaelte schon fast blau waren und ich mich fragte, warum die temperatur so kalt sein muss, wie bei einem transsaharaexpress in der abteilung fuer schweinehaelften??!! als ich mich umsah glich die situation aber eher einer tuete erbsen mit moehrchen vom bo-frost.
    punkt 3h mitten in der nacht hielt der bus erneut. die ausschliesslich einheimischen mitfahrer stuermten heraus und schlugen sich zu dieser gottverdammten stunde ihre maegen voll und kehrten mit tuetenweise einkaufsgut auf ihre plaetze zurueck, als waere in bangkok bereits der notstand ausgebrochen.
    auch wenn die gelben leibchen der opposition immer noch den hauptverkehrsknotenpunkt des landes besetzt hielten, gab es zu keiner zeit grund zur besorgnis. in bangkok hatten wir exakt 13 std aufenthalt, was in meiner weiblichen begleitung erneut den shoppingdrang ausloeste. im MBK fand ich wenigstens jemanden, der mein treues uralthandwerkerhandy wieder zum leben erweckte. am fruehen abend machten wir uns im wahrsten sinne des wortes auch schon wieder ganz fein aus dem staub.
    weitere 19 stunden spaeter nach insgesamt 50std ohne bett, frische klamotten und dusche erreichten wir nach einer hoellen fahrt in einem total ungemuetlichen und voellig ueberladenen bus, dessen fahrer mir mit seinem oszillierenden gasfuss so auf die nerven ging, dass ich ihm am liebsten schoen vorne aufs armaturenbrett gekotzt haette, endlich khao lak. komplett am ende kippten wir am spaeten nachmittag dort in die federn und erwachten erst am naechten morgen nach knappen 15 std schoenheitsschlaf mit der eingebung diesem tristen ort, der von hartz4 angrenzenden familien a la chorweiler nord nur so wimmelte so schnell wie moeglich den ruecken zu kehren. 3 stunden spaeter und wieder mit einem leichenblassen gesichtsausdruck verliessen wir in ao nang/region krabi endlich unseren vorerst letzten bus...

    bis die tage,
    bjoern

    @family and friends: dummerweise hatte ich vor der ausreise aus laos vergessen die handvoll postkarten einzuwerfen. ein paerchen aus den niederlanden versprach mir dies jenseits des mekong nachzuholen. wenn also nichts ankommt, dann sind mal wieder die hollaender schuld
  • 29. November "1. Klasse"Datum29.11.2008 08:51
    Thema von entflohen im Forum November 2008 (Südost-...
    erst ein mal kann ich sagen, dass ich wieder 100%ig fit bin und mich von dem crash mit dem frenchman wieder erholt habe. eigentlich ging es mir schon nach 2 tagen wieder so gut, dass ich nicht wiederstehen konnte, noch einmal mit nem reifen in den fluss baden zu gehen, was wiederum meinen genesungsprozess verzoegerte.
    danach hatten wir von vang vieng entgueltig die nase voll und liessen uns zur abwechslung mal wieder von einem minivan kutschieren. naechstes ziel war luang prabang, eine kleine stadt zwischen 2 fluessen mit grossem franzoesischen einfluss. die strasse dorthin war die schlechteste von meiner gesamten bisherigen tour in diesem gebiet. fuer die ueber 200km ausschliesslich kurvige serpentienengurkerei brauchten wir sage und schreibe sechs stunden.
    am ersten tag in L.P. stiessen wir an einem tempel auf eine handvoll moenche, die mit schwerem handwerkszeug die zementierten gehwege bearbeiteten. das bisschen neid in meinen augen "endlich mal wieder ran zu duerfen" verleitete sie dazu meine hilfe anzunehmen. waehrend einer 30 minuetigen vorfuehrung der deutschen asphaltfraese eilten noch mehr orange kutten herbei, um mit schaufeln und schubkarren das geloesste material zu entsorgen. nach etwas ueber einer halben stunde verliessen wir die mittlerweile zehn laechelden maenner; zugegeben nicht ohne einige spuren an meinen mittlerweile verweichlichten haenden.
    tagsdrauf sollte es in einer kleinen gruppe zu fuss in eine entlegene bergregion gehen, um zu sehen, wie die verschiedenen voelker dort heute noch leben.
    eine unangekuendigte virusinfektion hat mich in der nacht davor heimtueckisch ueberrascht und somit die geplante tour auf eis gelegt und mich ins bett. 2 tage hat es gedauert dieses eis zu schmelzen und mich wieder in die vertikale zu bekommen.
    ich, noch immer etwas geschwaecht, ein franzose (ein neuer, denn der andere wird ja erst noch wieder fit gemacht), sowie carolin, als einziges weibliches wesen wurden am ersten tag 15km bergauf von 2 tourbegleitern, die beide kai heissen und aus der region stammen zum gipfel eines berges in ein among dorf gefuehrt, welches aussah wie ein afrikanisches kongolesen dorf und dessen zugang nur dieser endlose trampelpfad war.
    25 familien leben mit unzaehligen huehnern, schweinen, hunden, katzen, pferden und ziegen, die alle frei herumlaufen in einem staubig trocken und unebenen gelaende. fuer die enbenso grosse anzahl an kindern waren wir 3 weissen eine willkommene abwechslung und ein guter grund spaeter ins bett zu gehen.
    polygamie ist ueberigens eine uebliche beziehungsform und es gibt, um eine ausgeglicheheit zu bewahren einen schlafplan fuer die maenner. dagegen gibt es keinen strom und kein fliessend wasser, lediglich eine quelle 200m bergab. als toilette wird alles bezeichnet, was sich ausserhalb des dorfzaunes befindet. als ich diese einmal aufsuchte bemerkte ich nicht verfolgt zu werden. im augenwinkel naeherte sich ein graues hausschwein und machte seiner bezeichnung alle ehre, indem es sich tatsaechlich ueber meine hinterlassenschaften hermachte, bevor diese im boden versickerten.
    nachdem wir mit dem oberhaupt des dorfes zu abend gegessen hatten, war auch schon zeit es sich auf den in kniehoehe befindlichen holzdielen gemuetlich zu machen. uns weissen wurde zum gesteigerten comfort eine gartenliegenunterlage und eine zu kurze kinderdecke zur verfuegung gestellt.
    alles in allem war es ein richtig guter trek ueber knapp 40 km. am ende gaben uns die maenner vom reisfeld im zenit der sonne einen lao whiskey aus, worauf ich im gegenzug einen 30 kg sack ihrer ernte ins dorf runterschulterte.
    ein sog slowboat braucht 18 std von luang prabang zur thailaendischen grenze nach huay xai. die sitzbaenke auf diesem boot aehneln der schuleinrichtung aus der nachkriegszeit. so verbrachten wir aller "1.klasse" zwischen traktorreifen, fliesen und motorenteilen 2 tage auf dem mekong.

    aufgrund der politischen unruhen in bangkok und umgebung hat sich mein abflugort nach phuket verlagert. damit zugleich schiebt sich auch das abflugdatum etwas nach hinten, sprich meine einreise ins land der koalas ist fuer den 10. dezember angesetzt. solange werde ich in der region um khao lak in die unterwasserwelt eintauchen.

    gleich geht der bus nach bangkok, wo ich noch meine restlichen sachen abholen moechte. morgen frueh wollen wir gleich weiter in den sueden an den indischen ozean.
    ich melde mich dann wieder...

    tschaui,
    bjoern
  • 15. November "Am Wilden Fluss"Datum15.11.2008 10:17
    Thema von entflohen im Forum November 2008 (Südost-...
    kambodscha haben wir jetzt schon eine woche hinter uns gelassen. letzten samstag verlief unsere route nach laos ueber die einzige inoffizielle grenze, weswegen wir das visa in phnom penh holen mussten. das war der bescheidenste grenzuebergang, den ich je gesehen habe. mitten im wald steht am wegesrand eine kleine holzhuette, da drin 3 uniformierte grenzbeamte - klar, man braucht mind 3 personen, einen, der den pass aufklappt und skeptisch guckt, einen, der stempelt und skeptisch guckt und einen, der versucht ein laecheln rauszudruecken und skeptisch guckt. 100m weiter die gleiche szenerie nur mit laotischen beamten. selbst die schranke ist fein saeuberlich aus bambus- und abflussrohren gebastelt worden. ein cleveres seilsystem und gegengewichte lassen dieses sogar fast wie automatisch oeffnen.
    erstes ziel in laos: die 4000 inseln im mekong fluss. hmmmm... also mich hat dort nichts aus den socken gehauen. ist wohl eher ein paradies fuer schlappschwaenze, hippies und franzosen. die 2. nacht haben wir nur ueberlebt, weil wir uns mit dem billigsten whiskey der welt (1 euro fuer die ganze flasche lion king) so dermassen den helm verdreht haben und dann noch spontan auf eine local geburtstagsparty eingeladen wurden, die zumindest bei unserer australischen begleitung das fass zum ueberlaufen brachte.
    da die fahrt in die hauptstadt vientiane 10 std dauern sollte, dachten wir, dass wir mal ganz pfiffig sind und hatten uns ein ticket fuer den 20uhr nachtbus besorgt. in unserer naivitaet hatten wir allerdings voellig die groesse eines durchschnittsasiaten ausser acht gelassen. die liegt - und das ist jetzt kein witz - bei 1,40 -1,68m. als ich den bus betrat kam ich mir vor wie in einem puppenhaus oder der kinderabteilung bei ikea. bin ich schneewittchen mit 50 zwergen? betten so klein wie brutkaesten, nur das ich mittlerweile da ein bisschen rausgewachsen bin. es wurden uns im oberen stock eine 1,7x 0,9m "grosse" spanplatte mit laken zugeteilt. DAS IST JA WOHL EIN WITZ, ODER? nicht mal alleine haette ich da drin halbwegs bequem schlafen koennen und dieses mickrige fleckchen war auch noch fuer 2 personen vorgesehen. da unsere zelle auch noch mit gitterstaeben eingerahmt war, gab es nicht mal die moeglichkeit einer auslagerung jeglicher extremitaeten. meine nase lag ca 7cm von der fensterscheibe entfernt und drohte bei jedem schlagloch von dieser geschlagen zu werden, als erst meine arme dann meine beine langsam einschliefen. der rest meines koerpers blieb hellwach und war staendig damit beschaeftigt zu ueberlegen, ob es nicht eine sinnvolle loesung fuer dieses puzzle gab. gab es nicht!

    vientiane ist eine gemuetliche kleinstadt und es gibt wieder durchgehen geteerte strassen, sogar mit buergersteigen und auffallend wenig muell. es geht wesentlich gesitteter zu und man wird nicht mehr von herumstreunenden strassenhaendlern genoetigt. auch vom klima laesst es sich bei 25 grad gut aushalten - in shorts und flip flops meine ich. morgens gibt's fruehstueck beim skandinavier, mittags entweder indisch oder maleisisch und abends meistens laotische kost. also nix mehr mit insekten & co, die gab's nur da unten, wo die affen frei rumlaufen.
    am mittwoch waren wir abends auf einem riesigen vollmondfest. auf einer flaeche, so gross wie die wies'n tobte ein heiden volksrausch. und in der tat schien es so, als waeren die leute auf happy drugs unterwegs. 50.000 menschen legten brennende kerzen und blumen (nein, es war kein robbie williams konzert!) waehrend einer prozession rund um den Pha That Luang tempel betend nieder. praktisch war, dass ich aus meiner augenhoehe ueber das gesamte gelaende blicken konnte. nicht selten erntete ich dabei erst erschrockene gesichter, dann pruefende blicke ueber die echtheit meiner beine und schliesslich gackerndes gekicher.

    seit ein paar tagen sind wir nun in vang vieng. inmitten gruener landschaft wurde dieses kleine las vegas aus dem boden gezaubert und ausgerechnet heisst die groesste schinkenstrasse genauso, wie die blinkende, von billigen imitaten ueberquillende und von touris uebervoelkerte khaosan road in bangkok. groesste und zugleich einzige attraktion neben all den bars und cafes ist der nam song fluss. dieser wird fuer wasseraktivitaeten aller art genutzt. jeden tag treten hunderte von draufgaengerischen party bereiten leuten an, um sich auf einem reifenschlauch sitzend den fluss runtertreiben zulassen, was man dann "tubing" nennt. bei dieser sportart geht es dadrum sich moeglichst hart abzuschiessen. alle 500m verlaesst man seinen tube und knallt sich am ufer vollendst mit alkohol und drogen die birne weg. ausserdem kann man an diversen selbstmordeinrichtungen, die alle ueber dem wasser enden und einen selbst in dieses unter ausfuehrung uebelster stunts und groessten schmerzen befoerdert, beobachten.
    eine 20m lange, weiss gekachelte rutsche in form einer skischanze befoerdert einen im hohen bogen 4-5m ueber die wasseroberflaeche, bevor man unkontrolliert wenig spaeter auf dieser aufschlaegt. nuechtern, so wie in meinem fall, war das eintauchen beinahe olympiareif, nicht dagegen die ausfuehrung des jobs von dem sekurityboy, der meinem franzoesischen kollegen aus der gruppe zu frueh das "go"-zeichen gab. dieser folgte mir ebenfalls mit dem kopf zuerst und so kam was kommen musste, denn er prallte aus 5m freien fall mit seiner schulter auf meinen ruecken. da ich kurzzeitig das schwimmen verlernt hatte, half mir irgendein besoffener englaender ans ufer. im krankenhaus stellte man anhand der roentgenbilder fest, dass ausser prellungen und muskelverletzungen mir nichts schlimmeres passiert ist. mein franzoesicher kollege dagegen hat sich beim auftreffen auf deutschen widerstand einen sauberen durchbruch des schluesselbeins zugezogen. fuer ihn ist die reise vorzeitig beendet und er wird so schnell wie moeglich direkt nach hause fliegen, um sich verschrauben zu lassen.
    das war gestern.
    heute geht es mir schon besser, ausser, dass ich mich nicht nach den maedels umdrehen kann. dazu muss ich mal sagen, dass carolin sich in bester krankenschwestermanier um uns gekuemmert hat. so bekam mathieu heute morgen von ihr sogar sein baguette geschmiert, was sein erstes laecheln hervorbrachte.
    fuer den unfall mach ich ihn ueberhaupt nicht verantwortlich, sondern einzig und allein diesen nutzlosen fahnenschwenkenden bademeister.
    drum gehen wir heute abend zusammen ein bier trinken und trinken auf deutsch-franzoesische freundschaft...

    au revoir,

    bjoern
  • Thema von entflohen im Forum November 2008 (Südost-...
    dieses kleine visa problem, welches sich uebrigens weder mit hilfe von locals noch mit internet loesen liess, brachte uns per bus binnen 8std zurueck nach phnom penh. eine gluecksstraehne half uns am gestriegen freitag nachmittag gegen 16h anstatt innerhalb der ueblichen 48 std innerhalb von nur 48 min das begehrte dokument zu bekommen. da naechste woche hier ein feiertag nach dem anderen ist, waere das noch ganz schoen spassig geworden.
    da sonst nicht viel gebacken ist und es mal wieder regnet, kann ich euch getrost mit klatsch und tratsch versorgen, was sich in laos hoffentlich aendern wird - aus meiner sicht!
    kommen wir noch einmal auf die kulunarischen koestlichkeiten zu sprechen. phnom penh ist naemlich ein mekka fuer asiatische leckereien aller art. so hatten wir uns nach dem abendessen unten am markt eine gemischte tuete mit raupen, heuschrecken und vogelspinnen zusammenstellen lassen. wer's genau wissen will: also die raupen sind etwas zaeh und verlieren beim draufbeissen eine gelblich-weisse fluessigkeit. die heuschrecken schmecken wie erdnuesse und sind total harmlos. bei der tarantel, die zur gattung der vogelspinnen gehoert, kostete mich erst der biss in kopf und koerper etwas mehr ueberwindung.
    das waren aber noch lange nicht die hoehepunkte kambodschanischer kueche. man konnte noch waehlen zwischen schlangen am spiess, gegrillten kakerlaken, sowie schwarzen grossen kaefern, froeschen und vogeleiern. auf meiner persoenlichen blacklist stehen zweifelsfrei frisch geschluepfte, geroestete kueken, die im moment des durchpicken der schale das zeitliche segnet. das alle formen der zubereitung nicht artgerecht sind, steht ausser frage. grund genug solche nahrung nicht weiter zu verzehren.

    meinen bisherigen erfahrungen und vorurteilen nach bestaetigt sich auch das bild von hygiene und benehmen, was man von asiaten hat. ich bin nun wirklich nicht zimperlich (siehe oben) aber teilweise uebersteigen hiesige eigenarten bei weitem meine toleranzgrenze. das der morgens frisch geputze bus schon am nachmittag aussieht wie eine muellkippe im tiefsten indien ist nun wirklich nicht verwunderlich. den juengeren fahrgaesten wird von zeit zu zeit die flasche gereicht, aber nicht um sie zu entleeren als vielmehr zu befuellen. dem nicht so treffsicheren anderen geschlecht bleibt nur die hocke und zwar direkt neben mir im mittelgang - eins A!!
    waehrend ich also betend , dass keines der kids durchfall bekommt so friedlich da sass, hat in der reihe neben mir ein hahn die bezuege vollgeschissen. bin ich hier eigentlich im irrenhaus? NEIN, in einem oeffentlichen ueberlandbus in einem anderen land und wenn man nicht gerade mit anderen nass schwitzenden personen in einen solche gefercht wird, die ebenfalls um luft ringen, dann wird man auf anderen fahrten durch klimaanlagen fast tiefgefroren.
    ich will ja echt nicht meckern, aber auch dann noch das ueberlaute geplaerre aus dem bordfernseher, indem die uebelsten chinesischen schwachsinnsproduktionen laufen, die nicht mal kabeleins zeigen wuerde, zeigt mir wiederum, dass der reiseveranstalter nur einen verkuemmerten sinn fuer gemuetlichkeit hat.

    in diesem sinne noch ein schoenes wochenende und geniesst einen leckeren sonntagsbraten.
    tschuess,

    bjoerrn

    p.s. auch wenn ich nicht ein fuenktchen hoffnung habe, aber wenn sich das blatt in laos nicht etwas wendet, dann sehe ich mich in australien schon in quarantaene.
  • Thema von entflohen im Forum November 2008 (Südost-...
    die busfahrt dauerte 10 std und mein arcsh tat noch vom vortag weh. da hatten wir naemlich die glorreiche idee die 16km entfernten tempel der rolous group bei gefuehlten 40 grad zu erradeln. entfernungstechnisch normalerweise kein problem, allerdings gab's im angebot unseres gaestehauses nur drahtesel im 24-zoll-format, die mich an mein geschenk zur erstkommunion erinnerten. ausserdem waren die in einem so fatalen zustand, dass die nicht mal mehr in der bruder-klaus-siedlung vandalismus zum opfer fallen wuerden. vielleicht war genau das der grund fuer die 1000 smileys die ich unterwegs erhielt, naemlich der anblick eines zwei meter lulatsch auf einem kinderraedchen..
    das thema strassenverkehr ist eine ganz eigene welt. davon mal abgesehen, dass es wirklich nur toyotas in kambodscha gibt, ist auch sonst nichts unmoeglich. faszinierend ist einfach die kunst, WIE und vor allem WAS alles auf einem popeligen 50kubik-suzuki-automatik-scooter transportiert wird. wir haben eine komplette kleinfamilie (6koepfig) inkl schlafendem hund auf einem dieser japanischen mopeds gesehen. ein anderer hatte 4 lebendige hausschweine ruecklinks auf seinen gepaecktraeger geschnallt. jemand hatte grob geschaetzt 60 kopfueber an holzlatten aufgefaedelte huehner dabei. mein favorit ist neben den beiden wahnsinnigen, die einen 5m langen metallrahmen mit nach oben gestreckten armen transportierten auf jeden fall die umzugsnummer, bei der 5 groessere kisten aufeinandergetuermt waren und auf der obersten noch ein mensch mit "beigepackt" war - hammer!
    wie es in entwicklungs- und schwellenlaendern ueblich ist, sind nur die hauptverkehrswege geteert. das bedeuted aber nicht gleichzeitig einen guten zustand der fahrbahn, dafuer aber, dass sich alle vom fussgaenger bis zum lastwagen diese wege teilen muessen. unser busfahrer, der permanent eine hand an der hupe hatte, war nur damit beschaeftigt sich im slalom seinen weg ueber die holprige strasse zu bahnen. nicht selten kam es vor, dass irgendein rindvieh, ob zwei- oder vierbeinig wie von der tarantel gestochen quer ueber die fahrbahn schoss.
    das ist dann auch der grund, warum zu beginn jeder fahrt kleine schwarze plastiktuetchen ausgeteilt werden.

    uebrigens, wer mal vorhat in diese region zu reisen, der sollte sich ein shirt mit dem wort "NEIN" in allen asiatischen sprachen anfertigen lassen. dann muss man dieses wort nicht 1500 mal taeglich wiederholen, wenn kinder einem eine schwarzweiss kopie der laengst veralteten ausgabe eines italienischen lonely planet aufschwatzen wollen, oder aber man handgewebte armringe oder irgendwelchen in china hergestellten kirmesbudenschnickschnack als andenken kaufen soll. es koennte ausserdem hilfreich sein, wenn man alle 5 meter mit dem wort "tuktuk?" als vollstaendig ausformulierte frage terrorisiert wird.

    nach den gestrigen monsunartigen regenfaellen stand mal wieder das halb land 10-20cm unter wasser. selbst wenn es mal micht regnet verharrt die landschaft wie ein vollgesogener schwamm in einem supfartigen zustand. dann sieht man menschen mit eimern ihre haeuser leeren, die dabei aber nicht bemerken, dass die braune bruehe von hinten wieder ins haus laeuft.
    vor einem aehnlichen problem stehen wir uebrigens auch gerade. wir haben einen fuss schon fast auf laotischem territorium, als man uns erklaerte, dass es ein visa ueber den landweg nach laos nur 10 busstunden zurueck in der hauptstadt gibt. Whhhhhaaaaaaatttaaaffffuuuuuuuucccckkkkkk!!!!!
    also heisst es jetzt mal eine woche zurueckspulen und die ganze juckelei nocheinmal ertragen. da war wohl irgendwie eine kleine luecke in unserem tollen guidebook!!!!

    bis die tage,

    bjoern
  • Thema von entflohen im Forum November 2008 (Südost-...

    weg von schoenen straenden galt es in den letzten tagen sich der geschichte und kultur dieses landes zu widmen. zum ersten gehoert leider auch die 4 jaehrige herrschaft des khmer rouge regime, welches mitte der 70er jahre hier grausames angerichtet hatte. nach dem besuch von deren erschaffenen massengraebern war unsere stimmung ziemlich getruebt.
    unsere reise ging weiter ins noerdlich gelegene siem reap, wo wir in den letzten 3 tagen die 700-1200 jahre alten angkor tempel mehr oder weniger bewundert haben. fuer mich als kulturbanausen gleicht einer dem anderen und im prinzip sind alle aus dem gleichen material gemacht, nur sind die steine verschiedenartig aufeinander getuermt worden. zumindest konnten wir erfahren, dass diese szenerie dem film tomb raider als kulisse diente.
    fuer die weiterfahrt nach Laos muessen wir wohl oder uebel einen riesen umweg in kauf nehmen, wenn wir nicht die 200km durch den dschungel trampen wollen.. wenigstens bietet sich auf diese weise noch einmal die moeglichkeit feinste kambodschanische kost zu probieren. wenn ich spaeter erzaehle, was alles als gaumenschmaus angeboten wird, dann dreht sich sicherlich schon bei dem gedanken daran bei dem ein oder anderen der magen um.
    morgen geht es also weiter nach laos mit dem umweg ueber kampong cham.

    fotos hochzuladen waere reichlich daemlich, da mit der entdeckung des 56k modem der drang nach fortschrittlicherer technik abgerissen ist. muss also noch warten.

    da mir in einem provinznest in thailand die wolle auf meinem kopf zunehmend auf den geist ging, habe ich mich bei einem babier scheeren lassen. leider hatte dieser fuer seine maschine nur noch den 6mm aufsatz...

    tschaui



  • 31. Oktober "Alles roger in Kambodscha"Datum31.10.2008 14:19
    Thema von entflohen im Forum Oktober 2008 (Far East)
    in laendern wie diesen freut man sich jedesmal, wenn man etwas fuer die eigenen verhaeltnisse guenstig verhandelt hat, oder einfach mal nicht uebers ohr gehauen wurde. beides ist moeglich, letzteres aber fast unvermeidbar. bis zum suedlichsten grenzuebergang von thailand und kambodscha gab's keine probleme. wir waehlten diese route, weil es dort politisch entspannter zugehen soll als an anderen grenzuebergaengen. bis dorthin brauchten wir lediglich ein taxi, eine faehre, noch ein taxi, einen minibus und ein paar schritte zu fuss. auf kambodschanischer seite entrissen uns wichtig aussehende maenner unseren reisepass und kritzelten unsere daten auf visavordrucke. ich konnte die nicht davon ueberzeugen, dass ich das auch selber koennte und dachte mir, dass das bei den hohen gebuehren zum service gehoert. als diese halbstarken spaeter trinkgeld forderten, schickte ich sie zum teufel, weil ich so ne art von abzocke mal gar nicht leiden kann.
    nach wenigen kilometern hinter der grenze hatten wir dann das naechste dilemma. ein taxifahrer, der nicht mal einer war, aber nach langen verhandlungen schon kohle von uns eingestichen hatte, wollte ploetzlich nicht mehr fahren, da der angemeldete 4. mitfahrer nicht auftauchte. bei dem ganzen hickhack hatte ich mir nicht gemerkt, welcher fresse ich die kroeten gegeben hatte, sondern mir nur die nase des fahrers gemerkt. als ich kurz davor war diesen auf den kopf zu stellen um an mein geld zu kommen, versicherte mir der arme knecht, dass er seinem guider das geld gegeben haette. dieser muss mitglied der oertlichen schutzgeldmafia sein, da er bereits verschwunden und nicht mehr erreichbar war. waehrend des weiteren verlaufs, der ziemlich einseitig von mir gefuehrten auseinandersetzung, hatten sich die kollegen meines gegenueber im halbkreis vor mir positioniert und so diskutierte ich eine stunde mit einer mannschaft dreikaesehochs wie ein aufpasser im heim fuer schwer erziehbare. mal nebenbei gesagt kann hier fast keine sau richtig englisch. ich sag nur: "oyal gethout?" was "royal guesthouse" heissen soll...
    beim stichwort "polizei" hatte er aber ploetzlich eine idee. es wurde mal wieder telefoniert und geld tauschte schneller die haende als ich gucken konnte.
    am ende wurden wir mit etlichen kartons in ein auto mit stummen fahrer gesteckt und los ging's richtung kambodschas hauptstadt.
    in kambodscha gibt es ca. genauso viele hunde wie kaengurus in australien. der unterschied ist nur, dass die hunde sich rechtzeitig von der strasse bewegen - meistens. ich dachte auch, dass das wort kamikaze den japanern zuzuordnen ist, aber nach DER fahrt bin ich mir nicht mehr ganz sicher. der knallkopp bretterte mit hundert ueber die zerbombte landstrasse und bremste in kurven immer erst kurz vor der leitplanke der gegenspur. in thailand faehrt man links, in kambodscha rechts. der typ wusste mal gar nicht wo er fahren soll. nach einem beinahe erlittenen achsbruch hatte ich zum ersten mal richtig schiss bei einer autofahrt. ueber 4 stunden mussten wir bei dunkelheit und zeitweise heftigen unwettern mit diesem bruchpiloten durchhalten und uns von asiatischem discofox zudroehnen lassen. gegen 22 uhr erreichten wir phnom penh und fanden nach weniger als einer stunde noch eine passable bleibe fuer die erste nacht.
    ende gut alles gut.
    ich melde mich wieder,
    bjorn
  • 30. Oktober "First stop Thailand"Datum30.10.2008 14:37
    Thema von entflohen im Forum Oktober 2008 (Far East)
    bevor ich von meinen erlebnissen aus sued-ost asien berichte, moechte ich mich bei allen fuer den schoenen abschiedsabend bedanken. vorallem hatte ich mich ueber das spontane auftauchen am flughafen meines guten kumpel Andy gefreut, der mir noch kurz vor dem check-in den letzten klapps mit auf die reise gab.
    der 50minuetige flug nach berlin ist nicht der rede wert. doch kaum in unserer hauptstadt angekommen, staunte ich nicht schlecht, welches publikum sich mit mir auf den weg ins land des laechelns machen wollte. ueberwiegend ost-akzentler, davon einige in uncle-sam-muckibuden-outfit mit adidas reisetasche, echtem schnautzbart und einer fahne, die locker bis ueber das ende der landebahn in tegel hinausreichte. dieses primitive volk verbringt wahrscheinlich seinen jahresurlaub unter palmen im promillerausch und den flug dahin mit mir in ein und der selben kabine - na dann prost! ich konnte nur hoffen, dass diese stinkenden spritties weit genug von mir entfernt sitzen, denn 10 std im dunst der steroiden kampftrinker haette ich nicht ertragen wollen.
    nachdem ich mich wie alle anderen fluggaeste in eine der reihen gezwaengt hatte, wurde mir schnell klar, dass ich auf meinem zugeteilten platz nicht viel spass haben wuerde. ein aufmerksamer steward bemerkte meine ungemuetliche lage und versetzte mich direkt zum notausgang neben einen netten aelteren herrn, der beinahe waehrend des gesamten fluges mit geoeffnetem mund schlafend neben mir sass.
    ueber das personal und dessen service kann man sich bei air berlin nicht beklagen, ueber die standard sitzplaetze in der economy class allerdings schon - wenn man ueber 1,9m ist.

    in bangkok landete ich mit etwas verspaetung was mir zeit zu meinem noch nicht gebuchten anschlussbus raubte. da ich nicht das erste mal in thailands hauptstadt ankam, wusste ich diesmal alles das zu vermeiden, was man falsch machen kann - fast alles. bloederweise hab ich gleich in der hektik am flughafen mal meine karte am geldautomaten vergessen - oder sie aber irgendwo verloren. aber nix passiert.

    auf den tip einer bekannten hin, ich danke dir erst, christine, wenn ich meinen laptop wieder hab, habe ich genau diesen in der naehe der khaosan road in einem gaestehaus abgegeben. es war 10 vor 8h und ich wusste, dass der bus in 10 min richtung trat faehrt. es blieb also nicht viel zeit, sondern nichts weiter, als zu hoffen, dass alles dort in guten haenden ist und ich es in ca 4wochen dort auch wieder abholen kann - so gott will!

    die fahrt nach trat dauerte 4 std., dann fuer ne halbe std. auf eine faehre und nochmal genau so lange mit dem taxi bis zum lonely beach. nach 23std war ich da, im nature beach resort auf koh chang und traf dort meinen travel-buddy carolin, mit der ich eigentlich schon 1 woche vorher zusammen die reise antreten sollte [...]

    3 tage verbrachte ich mit schlafen, essen und in der sonne liegen. letzteres war nur zeitweise moeglich, da zum ende der wetseason es gerne mal 20 std am stueck aus kuebeln schuettet.

    sonst ist alles im lack.
    bin auch schon aus thailand raus, aber das ist eine andere lange geschichte...
    bis die tage mal,

    Bjoern
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