von katherine aus, wo wir alle vorraete an wasser, benzin und essen aufgefuellt hatten, machten wir einen abstecher steil nach norden zum litchfield N.P. die wenigen gorges, wie z.b. die florenc falls mit beissenden fischchen oder die buleys rockpools waren schnell abgeklappert. erst an den wangi falls, wo ganze busladungen altenheim abgesetzt werden, um ueber mit gelaendern versehene betonstufen ins wasser zu gleiten, verging uns etwas die lust und wir verliessen die touristenroute, um auf abwegen mehr frieden zu finden. 2 naechte in folge hatten wir das bushcamp ganz fuer uns alleine. seit wir jedoch die trockene gegend am rande der sandy desert verlassen und in tropisches klima gewechselt hatten, kommt man trotz dusche nachts in seinem eigenen schweiss zum erliegen. hinaus aus litchfield fuehrt richtung sueden reynold's road. auf diesem 40 km langen track begegnet man bestimmt keinem reisebus, vielmehr kamen endlich mal wieder alle 4 antriebsraeder beim durchqueren von fluessen und fahren ueber (grossen) stock und (grossen) stein zum einsatz. ich hatte die bemerkung, dass wir noch nie irgendwo stecken geblieben sind noch nicht ganz ausgesprochen, da trat genau diese situation ein. die schlechte nachricht war, dass wir ziemlich tief im schlamm feststeckten, die gute war, dass kaum 40 fuss vor uns ein niedlicher baum stand und wir vor gut 4 wochen in perth vorsorglich eine handseilwinde eingepackt hatten. es lag also ein guter grund vor, dass seit 7000km mitgeschleppte material mal ausgiebig zu testen. weit und breit kein 2. mann in sicht musste die einzige frau im umkreis von ca. 30km ans steuer und ich an die winde. am ende kann man sagen wir haben den karren gerade nochmal ausm dreck gezogen. ein kleiner umweg zum katherine gorge war ein ziemlicher reinfall. der campingplatz dort ist wie ein freibad aufgemacht. ein grosser pool in der mitte mit einem kiosk wo man eis, pommes und cola kaufen konnte. im nahegelegenen katherine river ist schwimmen zwar erlaubt, trotzdem sind ueberall krokodilfallen aufgestellt. hmm... da wir auch an dem kommerz einer kajaktour nicht teilhaben wollten, waren wir schnell wieder auf der strasse. besser gefallen haben uns die bitter springs 100km weiter in mataranka. dort findet man kristallklares wasser in einem naturbelassenen kleinen strom ganz ohne touris. bis alice springs lagen nun 1100 langweilige kilometer vor uns mit keiner aussicht auf irgendwelche highlights. allerdings liess das erste nicht lang auf sich warten: seit der 4000 dollar "herz-op" unserer alten dame, vermeiden wir es tunlichst sie in dieser hitze unnoetigen strapazen auszusetzen, indem wir die tachonadel nicht die 100 ueberschreiten lassen. die mit familienhaeusern, baggern, panzern und baumaterial beladenen roadtrains dagegen pflegen in einer anderen geschwindigkeit zu reisen. so geschieht es des oefteren, dass man von solchen monstern auch mal links liegen gelassen wird, indem sie einen rechts ueberholen. im grunde nichts besonderes. besonders beim letzten mal, am gestrigen vormittag war, dass ein solch schwerer truck noch waehrend des ueberholvorgangs ein bereits am boden liegendes kaenguru mit den vorderraedern erwischte. wie eine wasserbombe zerplatzte der kadaver gute 10m vor unseren augen, was zur folge hatte, dass der gesamte verweste inhalt, aehnlich wie bei prinz karneval am rosenmontagszug beim tiefen reingreifen in sein wurfmaterial, wie ein regen aus fleischfetzen und blut sich ueber die gesamte vorderfront unseres autos verteilte. nicht vorzustellen welch herrliche sauerei wir erlebt haetten, wenn ich bei geoeffnetem fenster auf gleicher hoehe gewesen waere...
gleich gehts weiter richtung west mc donald range, kings canyon und den kata tjutas. viele gruesse aus alice springs bjoern