erst ein mal kann ich sagen, dass ich wieder 100%ig fit bin und mich von dem crash mit dem frenchman wieder erholt habe. eigentlich ging es mir schon nach 2 tagen wieder so gut, dass ich nicht wiederstehen konnte, noch einmal mit nem reifen in den fluss baden zu gehen, was wiederum meinen genesungsprozess verzoegerte. danach hatten wir von vang vieng entgueltig die nase voll und liessen uns zur abwechslung mal wieder von einem minivan kutschieren. naechstes ziel war luang prabang, eine kleine stadt zwischen 2 fluessen mit grossem franzoesischen einfluss. die strasse dorthin war die schlechteste von meiner gesamten bisherigen tour in diesem gebiet. fuer die ueber 200km ausschliesslich kurvige serpentienengurkerei brauchten wir sage und schreibe sechs stunden. am ersten tag in L.P. stiessen wir an einem tempel auf eine handvoll moenche, die mit schwerem handwerkszeug die zementierten gehwege bearbeiteten. das bisschen neid in meinen augen "endlich mal wieder ran zu duerfen" verleitete sie dazu meine hilfe anzunehmen. waehrend einer 30 minuetigen vorfuehrung der deutschen asphaltfraese eilten noch mehr orange kutten herbei, um mit schaufeln und schubkarren das geloesste material zu entsorgen. nach etwas ueber einer halben stunde verliessen wir die mittlerweile zehn laechelden maenner; zugegeben nicht ohne einige spuren an meinen mittlerweile verweichlichten haenden. tagsdrauf sollte es in einer kleinen gruppe zu fuss in eine entlegene bergregion gehen, um zu sehen, wie die verschiedenen voelker dort heute noch leben. eine unangekuendigte virusinfektion hat mich in der nacht davor heimtueckisch ueberrascht und somit die geplante tour auf eis gelegt und mich ins bett. 2 tage hat es gedauert dieses eis zu schmelzen und mich wieder in die vertikale zu bekommen. ich, noch immer etwas geschwaecht, ein franzose (ein neuer, denn der andere wird ja erst noch wieder fit gemacht), sowie carolin, als einziges weibliches wesen wurden am ersten tag 15km bergauf von 2 tourbegleitern, die beide kai heissen und aus der region stammen zum gipfel eines berges in ein among dorf gefuehrt, welches aussah wie ein afrikanisches kongolesen dorf und dessen zugang nur dieser endlose trampelpfad war. 25 familien leben mit unzaehligen huehnern, schweinen, hunden, katzen, pferden und ziegen, die alle frei herumlaufen in einem staubig trocken und unebenen gelaende. fuer die enbenso grosse anzahl an kindern waren wir 3 weissen eine willkommene abwechslung und ein guter grund spaeter ins bett zu gehen. polygamie ist ueberigens eine uebliche beziehungsform und es gibt, um eine ausgeglicheheit zu bewahren einen schlafplan fuer die maenner. dagegen gibt es keinen strom und kein fliessend wasser, lediglich eine quelle 200m bergab. als toilette wird alles bezeichnet, was sich ausserhalb des dorfzaunes befindet. als ich diese einmal aufsuchte bemerkte ich nicht verfolgt zu werden. im augenwinkel naeherte sich ein graues hausschwein und machte seiner bezeichnung alle ehre, indem es sich tatsaechlich ueber meine hinterlassenschaften hermachte, bevor diese im boden versickerten. nachdem wir mit dem oberhaupt des dorfes zu abend gegessen hatten, war auch schon zeit es sich auf den in kniehoehe befindlichen holzdielen gemuetlich zu machen. uns weissen wurde zum gesteigerten comfort eine gartenliegenunterlage und eine zu kurze kinderdecke zur verfuegung gestellt. alles in allem war es ein richtig guter trek ueber knapp 40 km. am ende gaben uns die maenner vom reisfeld im zenit der sonne einen lao whiskey aus, worauf ich im gegenzug einen 30 kg sack ihrer ernte ins dorf runterschulterte. ein sog slowboat braucht 18 std von luang prabang zur thailaendischen grenze nach huay xai. die sitzbaenke auf diesem boot aehneln der schuleinrichtung aus der nachkriegszeit. so verbrachten wir aller "1.klasse" zwischen traktorreifen, fliesen und motorenteilen 2 tage auf dem mekong.
aufgrund der politischen unruhen in bangkok und umgebung hat sich mein abflugort nach phuket verlagert. damit zugleich schiebt sich auch das abflugdatum etwas nach hinten, sprich meine einreise ins land der koalas ist fuer den 10. dezember angesetzt. solange werde ich in der region um khao lak in die unterwasserwelt eintauchen.
gleich geht der bus nach bangkok, wo ich noch meine restlichen sachen abholen moechte. morgen frueh wollen wir gleich weiter in den sueden an den indischen ozean. ich melde mich dann wieder...
tschaui, bjoern
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