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Dieses Thema hat 0 Antworten
und wurde 424 mal aufgerufen
 November 2008 (Südost-Asien)
entflohen Offline



Beiträge: 238

07.11.2008 14:21
06. November "Von der Tarantel gestochen" Antworten
die busfahrt dauerte 10 std und mein arcsh tat noch vom vortag weh. da hatten wir naemlich die glorreiche idee die 16km entfernten tempel der rolous group bei gefuehlten 40 grad zu erradeln. entfernungstechnisch normalerweise kein problem, allerdings gab's im angebot unseres gaestehauses nur drahtesel im 24-zoll-format, die mich an mein geschenk zur erstkommunion erinnerten. ausserdem waren die in einem so fatalen zustand, dass die nicht mal mehr in der bruder-klaus-siedlung vandalismus zum opfer fallen wuerden. vielleicht war genau das der grund fuer die 1000 smileys die ich unterwegs erhielt, naemlich der anblick eines zwei meter lulatsch auf einem kinderraedchen..
das thema strassenverkehr ist eine ganz eigene welt. davon mal abgesehen, dass es wirklich nur toyotas in kambodscha gibt, ist auch sonst nichts unmoeglich. faszinierend ist einfach die kunst, WIE und vor allem WAS alles auf einem popeligen 50kubik-suzuki-automatik-scooter transportiert wird. wir haben eine komplette kleinfamilie (6koepfig) inkl schlafendem hund auf einem dieser japanischen mopeds gesehen. ein anderer hatte 4 lebendige hausschweine ruecklinks auf seinen gepaecktraeger geschnallt. jemand hatte grob geschaetzt 60 kopfueber an holzlatten aufgefaedelte huehner dabei. mein favorit ist neben den beiden wahnsinnigen, die einen 5m langen metallrahmen mit nach oben gestreckten armen transportierten auf jeden fall die umzugsnummer, bei der 5 groessere kisten aufeinandergetuermt waren und auf der obersten noch ein mensch mit "beigepackt" war - hammer!
wie es in entwicklungs- und schwellenlaendern ueblich ist, sind nur die hauptverkehrswege geteert. das bedeuted aber nicht gleichzeitig einen guten zustand der fahrbahn, dafuer aber, dass sich alle vom fussgaenger bis zum lastwagen diese wege teilen muessen. unser busfahrer, der permanent eine hand an der hupe hatte, war nur damit beschaeftigt sich im slalom seinen weg ueber die holprige strasse zu bahnen. nicht selten kam es vor, dass irgendein rindvieh, ob zwei- oder vierbeinig wie von der tarantel gestochen quer ueber die fahrbahn schoss.
das ist dann auch der grund, warum zu beginn jeder fahrt kleine schwarze plastiktuetchen ausgeteilt werden.

uebrigens, wer mal vorhat in diese region zu reisen, der sollte sich ein shirt mit dem wort "NEIN" in allen asiatischen sprachen anfertigen lassen. dann muss man dieses wort nicht 1500 mal taeglich wiederholen, wenn kinder einem eine schwarzweiss kopie der laengst veralteten ausgabe eines italienischen lonely planet aufschwatzen wollen, oder aber man handgewebte armringe oder irgendwelchen in china hergestellten kirmesbudenschnickschnack als andenken kaufen soll. es koennte ausserdem hilfreich sein, wenn man alle 5 meter mit dem wort "tuktuk?" als vollstaendig ausformulierte frage terrorisiert wird.

nach den gestrigen monsunartigen regenfaellen stand mal wieder das halb land 10-20cm unter wasser. selbst wenn es mal micht regnet verharrt die landschaft wie ein vollgesogener schwamm in einem supfartigen zustand. dann sieht man menschen mit eimern ihre haeuser leeren, die dabei aber nicht bemerken, dass die braune bruehe von hinten wieder ins haus laeuft.
vor einem aehnlichen problem stehen wir uebrigens auch gerade. wir haben einen fuss schon fast auf laotischem territorium, als man uns erklaerte, dass es ein visa ueber den landweg nach laos nur 10 busstunden zurueck in der hauptstadt gibt. Whhhhhaaaaaaatttaaaffffuuuuuuuucccckkkkkk!!!!!
also heisst es jetzt mal eine woche zurueckspulen und die ganze juckelei nocheinmal ertragen. da war wohl irgendwie eine kleine luecke in unserem tollen guidebook!!!!

bis die tage,

bjoern
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