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Dieses Thema hat 0 Antworten
und wurde 331 mal aufgerufen
 April 2007 (Mackay/Tully)
entflohen Offline



Beiträge: 238

24.04.2007 17:00
13. April "Gewohnheiten" Antworten

das australien ein bisschen anders ist als deutschland/europa ist ja nichts neues und ich hab dort auch nie auf baustellen gearbeitet, trotzdem gibt es hier dinge, die sich sonst eher entfernt von meinem leben abspielen.
ich fange mal mit meinem mitbewohner alan an.
zunaechst dachte ich, dass er nur ein kleinkrimineller ist, aber zu laengerfristigem freiheitsentzug kam vor kurzem nach wiederholtem fahren ohne fuehrerschein mal eine deftige geldstrafe von ueber 5000 dollar ins haus geflattert. das hat ihn aber nicht all zu sehr gekuemmert, da er sein monatsgehalt mit verkauf von extacy und sonstigem zeug noch etwas aufbessert. wahnsinnigerweise bekommt er bald seinen fuehrerschein zurueck - mal sehen fuer wie lange.
masi, 21 der freund eines kollegen von mir, aus gutem haus arbeitet bei der ANZAC bank. das haelt in aber nicht davon ab mit drogendelikten den sprung auf die titelseite des lokalen daily mercury zu machen. das war mir noch nicht bekannt, als ich ihn neulich fragte, ob er mal zeit hat, um mit laufen zu gehen und er nur antwortete, dass er es noch nicht genau wisse, da er vielleicht an dem tag ins gefaengnis muss. das ist mal ne lupenreine ausrede!

und dann noch nigel. eigentlich sollen wir zusammen mit ihm arbeiten, er macht aber lieber sein eigenes ding. darum traut sich auch kaum einer so richtig ihn anzusprechen, geschweige denn ihn um hilfe zu bitten. der typ ist recht gross und staemmig, hat nen roten vollbart und seine augen sieht man aufgrund der sonnenbrille so gut wie nie. zu seinem schon leicht ausgewaschenen anker-tattoo auf'm unterarm kommt noch hinzu, dass er so gut wie nie spricht, sondern nur so rumgrummelt. also ein richtig sympatischer kerl..
letztens in der fruehstueckspause liessen sich die (ungelernten) jungs darueber aus, dass sie irgendetwas (grad mal voellig unwichtig) nicht gewohnt waren zu tun, sondern es gewohnt waren so und so zu machen. daraufhin meldete sich der grummelnde country-fuss-kopp mit folgendem ausformulierten satz zu wort: ..."yaeh, and i was getting used to kill people." ein verunsichertes schweigen folgte.

nur kurz: mein von cowboy unbeabsichtigterweise mit dem hammer blau geschlagener daumennagel waechst langsam aber stetig raus und der gute herr aus dem nachbarvorort hat dank schneller hilfe von der luftrettung den biss einer brownsnake gradeso ueberlebt.
am montag wird mal wieder an meiner narbe rumgeschnipselt , da sich in augen meines schwarzafrikanischen doctors ein unfreundliches muttermal zurueck gemeldet hat.

wenn man das alles mit den nachrichten aus aller welt vergleicht, dann sind das doch noch gute.
also, wenn immer du glaubst, dass es dir mal nicht gut geht oder du unzufrieden bist, dann schalt den fernseher ein und werd froh, dass es dich nicht schlimmer erwischt hat.

cheers
bjoern

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