da hier im moment nicht allzuviel passiert, kann ich euch nur damit unterhalten, was ich hier beinahe täglich erlebe und schon gar nicht mehr als ungewöhnlich wahrnehme. aber vorher fange ich zur beruhigung aller (inkl. meiner "lieben mutti") mal damit an, was letzte woche uebers messer meinen koerper verlassen hat. also es war entgegen der annahme meines doktors kein muttermal, sondern nur eine entzündung in form einer fluessigkeitsblase unter der haut...blabla. rein optisch glich das eher einem insektennest, wobei wir auch schon beim naechsten thema waeren - unser haus. neben mir und meinem kollegen, der auch schonmal parasitisch sein kann, haben sich in unserer "villa" noch zahlreiche andere lebewesen eingenistet. da wegen der immer noch sommerlichen temperaturen am spaeten abend alle fenster und tueren aufstehen, flattert uns alles von sandflies, mosquitos bis handgrossen faltern um die ohren. in der ausschliesslich hoelzernen behausung haben es sich mind 5 verschiedene ameisenarten (die uebrigens immer unseren abwasch machen), kakerlaken und sogar mäuse gemuetlich gemacht. als ich letztere neulich in meinen klamotten erwischt habe, musste ich ihr leider den garaus machen. der papa von der kleinen scheint aber noch am leben zu sein, anders kann ich mir das in den kleiderschrank gefressene loch nicht erklaeren. um nochmal auf einen notwendigen, aber nicht allzu appetitlichen punkt zu sprechen zu kommen, beschreibe ich den "ort". da dieser in unserem haus befindliche, selbst fuer hartgesottene traveller eine ueberwindung darstellen wuerde und vom niveau mit vereinsamten autobahnrastplaetzen mithalten kann - gleiches gilt uebrigens auch fuers duschabteil - und der mensch ansich besonders in extremsituationen sehr anpassungsfaehig ist, versuche ich, seit meinem einzug vor ca 6 wochen, alles unverwertete erst/noch auf der arbeit in einem der hochfrequentierten baustellencontainer, welche in comfort, ausstattung und sauberkeit ungeschlagen auf platz 1 der beiden moeglichkeiten liegen los zu werden. mahlzeit.
kommen wir zum thema unsinnig und unnoetig. "hooning" - so nennt man in australien das auf oeffentlichen strassen testen von privaten, besonders in mackay auffaellig modifizierten fahrzeugen in form von hochdrehen der motoren, anfahren mit quitschenden reifen und gleichzeitigem durchdrehen dieser und des fahrers. dabei werden meistens schwarze streifen auf der fahrbahn hinterlassen und der geruch von verbranntem gummi sowie ein hoellenlaerm verbreitet. sperrstunde fuer diese freizeitbeschaeftigung gibt es komischerweise in diesem so geregelten staat nicht und wird meistens ab 23h ausgeuebt. brennpunkt dieses schwachsinns ist nord mackay, genauer gesagt die strasse neben unserem haus. ich schaetze mal, dass die firmen goodyear & co in dieser region einen erhoehten pro kopf verbrauch ihrer produkte verzeichnen koennen. ein strassenschild, welches zeigt wo man gerade nicht hin faehrt, hatte ich ja per foto schon gezeigt und das ist in dieser liste auch auch schon recht weit oben. dann habe ich erfahren, dass man seinen eigenen swimmingpool im garten laut gesetz einzaeunen muss. das gilt uebrigens auch fuer die meisten strassencafes. ein verkehrspolizist hat mich auf dem rueckweg von tully darueber aufgeklaert, das es in australien nicht erlaubt ist, waehrend der fahrt auch nur irgendein koerperteil durch die fensteroeffnung zu halten, nicht einmal wie in diesem fall den ellenbogen. da er von blue schon knapp 100 euro fuer 9km tempoueberschreitung kassiert hatte, hat er auf die 75-dollar strafe fuer mich verzichtet. genuss von alkohol auf der strasse ist mit oder ohne papiertuete so oder so verboten. in sog. biergaerten gibt es durch blaue linien markierte raucherzonen (eigentlich schon ansich laecherlich, da eh draussen) in denen es aber widerum nicht gestattet ist zu essen - raucherzone eben. an lichtabschaltpflicht (explosionsgefahr) an tankstellen wird bei verstoss auch ueber lautsprecher erinnert. ansonsten ist hier alles beschildert, sodass man eigentlich nichts falsch machen kann. aber das sogar auf der klobuerste ein schild klebt "please use" ist schon uebertrieben.
dann zum schluss noch ein leckerbissen, der nicht gerade aus dem knigge-benimm-regelwerk gegriffen ist. mal wieder einer meiner kollegen hat mir vor kurzem auf die etwas rauhe australische art seine freundin mit folgendem satz vorgestellt: "hey B-Jay, this is my bitch!" waehrend sie mir laechelnd die hand gab, habe ich mich gefragt, ob ich nicht richtig gehoert habe, oder ob das wesen in ihrem fancy outfit wirklich so heisst. dann musste ich feststellen, dass leider jede, selbst die eigene frau hier so bezeichnet wird, zumindest innerhalb des baustellen-fruehstucks-containers und es auch durchaus bei anderen ueblich ist, seine bessere haelfte auf diese weise vorzustellen. fuer den fall, dass gegen meinen willen mein umfeld sich so auf mich abfaerben sollte, kann ich mich dafuer an dieser stelle schonmal vorab entschuldigen ?!! ne, keine panik ich komm schon klar. ausserdem kann man von leuten, die mir zwischen baugeruest und zementhaufen mit nagelknipser und zange die faeden von meiner operation ziehen wollen nicht erwarten, dass sie sich artikulieren, wie die mutter-erzieherin im maedchenpensionat.
pete geht bald wieder auf wildschweinjagt. 300km westwaerts in den busch, ausgeruestet mit einem 30cm langen messer und von 2 kampfhunden begleitet sollen erfolg garantieren. ich kann mich nicht erinnern solche themen je auf einem kj-maennerabend debatiert zu haben.
wie ihr seht ist alles gut - nur anders.
catch you later bjoern
p.s. nochwas: nach einem 3stuendigen k'hausaufenthalt fuer eine chest x-ray (brust-roentgen-aufnahme), ist mein sponsorship so gut wie im sack. warum diese x-ray?, finde ich raus und erklaer ich dann beim naechsten mal (oder setze es auf die liste fuer unnoetiges) p.s.2 "medizin gegen kopfschmerzen?" percy: "ja im kuehlschrank...steht VB drauf" p.s.3 kommentar der woche: "ein schlangenbiss ist wie ein saunagang mit zehn schwulen - you get fucked."
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