in laendern wie diesen freut man sich jedesmal, wenn man etwas fuer die eigenen verhaeltnisse guenstig verhandelt hat, oder einfach mal nicht uebers ohr gehauen wurde. beides ist moeglich, letzteres aber fast unvermeidbar. bis zum suedlichsten grenzuebergang von thailand und kambodscha gab's keine probleme. wir waehlten diese route, weil es dort politisch entspannter zugehen soll als an anderen grenzuebergaengen. bis dorthin brauchten wir lediglich ein taxi, eine faehre, noch ein taxi, einen minibus und ein paar schritte zu fuss. auf kambodschanischer seite entrissen uns wichtig aussehende maenner unseren reisepass und kritzelten unsere daten auf visavordrucke. ich konnte die nicht davon ueberzeugen, dass ich das auch selber koennte und dachte mir, dass das bei den hohen gebuehren zum service gehoert. als diese halbstarken spaeter trinkgeld forderten, schickte ich sie zum teufel, weil ich so ne art von abzocke mal gar nicht leiden kann. nach wenigen kilometern hinter der grenze hatten wir dann das naechste dilemma. ein taxifahrer, der nicht mal einer war, aber nach langen verhandlungen schon kohle von uns eingestichen hatte, wollte ploetzlich nicht mehr fahren, da der angemeldete 4. mitfahrer nicht auftauchte. bei dem ganzen hickhack hatte ich mir nicht gemerkt, welcher fresse ich die kroeten gegeben hatte, sondern mir nur die nase des fahrers gemerkt. als ich kurz davor war diesen auf den kopf zu stellen um an mein geld zu kommen, versicherte mir der arme knecht, dass er seinem guider das geld gegeben haette. dieser muss mitglied der oertlichen schutzgeldmafia sein, da er bereits verschwunden und nicht mehr erreichbar war. waehrend des weiteren verlaufs, der ziemlich einseitig von mir gefuehrten auseinandersetzung, hatten sich die kollegen meines gegenueber im halbkreis vor mir positioniert und so diskutierte ich eine stunde mit einer mannschaft dreikaesehochs wie ein aufpasser im heim fuer schwer erziehbare. mal nebenbei gesagt kann hier fast keine sau richtig englisch. ich sag nur: "oyal gethout?" was "royal guesthouse" heissen soll... beim stichwort "polizei" hatte er aber ploetzlich eine idee. es wurde mal wieder telefoniert und geld tauschte schneller die haende als ich gucken konnte. am ende wurden wir mit etlichen kartons in ein auto mit stummen fahrer gesteckt und los ging's richtung kambodschas hauptstadt. in kambodscha gibt es ca. genauso viele hunde wie kaengurus in australien. der unterschied ist nur, dass die hunde sich rechtzeitig von der strasse bewegen - meistens. ich dachte auch, dass das wort kamikaze den japanern zuzuordnen ist, aber nach DER fahrt bin ich mir nicht mehr ganz sicher. der knallkopp bretterte mit hundert ueber die zerbombte landstrasse und bremste in kurven immer erst kurz vor der leitplanke der gegenspur. in thailand faehrt man links, in kambodscha rechts. der typ wusste mal gar nicht wo er fahren soll. nach einem beinahe erlittenen achsbruch hatte ich zum ersten mal richtig schiss bei einer autofahrt. ueber 4 stunden mussten wir bei dunkelheit und zeitweise heftigen unwettern mit diesem bruchpiloten durchhalten und uns von asiatischem discofox zudroehnen lassen. gegen 22 uhr erreichten wir phnom penh und fanden nach weniger als einer stunde noch eine passable bleibe fuer die erste nacht. ende gut alles gut. ich melde mich wieder, bjorn
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